Rot-grüne Länder wollen weniger Großmastanlagen

Rot-grüne Länder wollen weniger Großmastanlagen Mainz (dapd). Die industrielle Tierzucht gerät zunehmend in den Fokus der Politik: Während die Bundesregierung über eine Änderung des Arzneimittelgesetzes den Einsatz von Antibiotika in der Tiermast reduzieren möchte, wollen die rot-grün regierten Bundesländer den Bau von Großmastanlagen, in den solche Medikamente häufig zum Einsatz kommen, generell einschränken – und zwar auf dem Wege des Baurechts. Zu diesem Zeck wollen die fünf Länder am Freitag einen gemeinsamen Antrag im Bundesrat einbringen, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, das privilegierte Bauen von Tierhaltungsanlagen stärker einzuschränken. In einigen Regionen Deutschlands hätten sich „übergroße Schwein- und Geflügelbetriebe konzentriert, die auf Kosten des Tier- und Umweltschutzes Fleisch zu Dumping-Preisen produzieren“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Donnerstag in Mainz. Es könne nicht sein, dass solche Betriebe bei der Baugenehmigung auch noch bevorzugt behandelt würden. Mehr Mitsprache für Kommunen beim Bau von Großställen Mit ihrem Antrag, der sich auf einen vorliegenden Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Städtebaurecht bezieht, wollen die fünf Länder Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Bremen den Kommunen mehr Rechte im Genehmigungsverfahren für solche Anlagen geben. Ziel ist es, die Schwelle, ab der eine kommunale Planungspflicht erforderlich ist, deutlich abzusenken. Die Belästigung durch Geruch und Staub sei für die Menschen in der Umgebung solcher Riesenställe erheblich, begründete Höfken den Vorstoß. Hinzu kämen die Beeinträchtigungen für Böden und Wasser durch das große Gülleaufkommen, weshalb hier ebenfalls großer Handlungsbedarf bestehe. Lebensmittel aus Großmastanlagen würden „nicht zuletzt aufgrund des massiven Antibiotikaeinsatzes von großen Teilen der Bevölkerung kritisch gesehen“, fügte Höfken hinzu. Deshalb müsse die Entwicklung hin zu immer größeren Mastbetrieben gestoppt und stattdessen „die Erzeugung und Vermarktung von Qualitätsfleisch“ durch bäuerliche Betriebe unterstützt werden. dapd (Politik/Politik)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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