Cohn-Bendit rät Grünen von Spitzenkandidaten-Duo ab

Cohn-Bendit rät Grünen von Spitzenkandidaten-Duo ab Berlin (dapd). Der Grünen-Europapolitiker Daniel Cohn-Bendit rät seiner Partei von der Festlegung auf zwei Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl ab. „Alle vier ernsthaften Kandidaten – Jürgen Trittin, Claudia Roth, Renate Künast und Katrin Göring-Eckardt – haben ihre Kompetenzen und ergänzen sich prima“, sagte er am Freitag „Spiegel Online“. „Die vier sollten als Team im Wahlkampf antreten – gemeinsam repräsentieren sie die Grünen perfekt.“ Sollte es doch zur Aufstellung eines Duos kommen, hat der Chef der Grünen-Fraktion im Europaparlament klare Präferenzen: „Wenn nur zwei antreten, bin ich für Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt.“ Die Grünen entscheiden am Sonntag auf einem kleinen Parteitag, ob sie per Urwahl ein Spitzenduo bestimmen. Für die Top-Positionen des Bundestagswahlkampfs gibt es derzeit sechs Interessenten. dapd (Politik/Politik)

Bund der Steuerzahler gegen Staatshilfen für P+S Werften

Bund der Steuerzahler gegen Staatshilfen für P+S Werften Schwerin (dapd). Der Bund der Steuerzahler Mecklenburg-Vorpommern lehnt Staatshilfen für die insolventen P+S Werften in Stralsund und Wolgast ab. „Die Probleme sind einzig und allein auf Managementfehler zurückzuführen“, sagte Vorstandsmitglied Reiner Holznagel am Freitag der Nachrichtenagentur dapd. „Der Steuerzahler kann dafür nicht aufkommen.“ Derzeit sei nicht absehbar, ob und wie viele Werft-Mitarbeiter entlassen werden müssen, sagte Holznagel. Für eine Diskussion über eine mögliche Auffanggesellschaft sei es deshalb auch zu früh. „Wir stehen gerade am Anfang des Insolvenzverfahrens.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Unser Streik ist grandios

Unser Streik ist grandios Frankfurt/Main (dapd-hes). Wenn ein Flug ausfällt, ist Umbuchen angesagt. Das passiert verhältnismäßig selten; aber am Freitagmorgen in Frankfurt am Main war es die Regel. Zu Streikbeginn konnten betroffene Lufthansa-Passagiere noch zügig umbuchen. Danach kostete es Stunden, einen Ersatzflug zu ergattern. Draußen standen immer mehr Maschinen, aber keiner kam hinein. Des einen Leid, des anderen Freud: „280 Flieger sind am Boden geblieben“, frohlockte am Mittag Nicoley Baublies, Vorsitzender der Flugbegleitergewerkschaft UFO. Lufthansa wollte dem kaum etwas entgegensetzen. „Es sind wohl mehr Starts ausgefallen, als wir ursprünglich hofften“, sagte ein Konzernsprecher knapp. „Zahlen nennen wir keine.“ Ein Sprecher des Betreibers Fraport bestätigte aber auch, dass es mehr als 200 waren. Noch am Morgen hatte Lufthansa die bis zum Ende des Streiks um 13.00 Uhr erwarteten Ausfälle auf 90 beziffert, ein Viertel der planmäßigen Verbindungen. Auch wollte die größte deutsche Airline die meisten ihrer Passagiere zwar mit Verspätung, aber letztlich erfolgreich ans Ziel bringen. Lufthansa buchte um, auf konzerneigene Regionalfluggesellschaften oder die Tochter Germanwings. In den ersten drei Stunden des Streiks klappte das problemlos. Das Wormser Ehepaar Wolff erfuhr am Lufthansa-Umbuchungsschalter noch vor 6.00 Uhr früh, dass es einen Flieger nach Wien nicht wie geplant um 8.45 Uhr, sondern um 7.45 Uhr besteigen könne. „In der Nacht kam von Lufthansa die E-Mail, unser gebuchter Flug sei annulliert“, berichtet Joachim Wolff. „Mit Hinweis auf eine Hotline.“ Das Ehepaar wählte die halbe Nacht die Servicenummer, aber es hob niemand ab. Immerhin erreichten die Wolffs ihren Medizinerkongress noch pünktlich. „Aber das war kein Spaß heute Nacht am Telefon“, sagt Wolff. Mit vorrückender Zeit ging in den Abflughallen dann immer weniger. Um 5.00 Uhr hatte die Lufthansa nur einen Umbuchungsschalter besetzt, um 8.00 Uhr waren es 30. Tausende standen in unübersehbaren Schlangen kreuz und quer. „Wir stehen das dritte Mal an“, berichtete ein junges Paar mit Ziel Sardinien über München. „Nun schon wieder eine Stunde. Am Schalter immer eine andere Auskunft.“ Beim Warten empfängt das Paar eine SMS von der Lufthansa. Die beiden können Plätze nach Italien bekommen, Mailand oder Florenz. An den Check-in-Automaten bemühte sich Servicepersonal in den Unternehmensfarben Blau-Gelb unermüdlich, den oft verzweifelten Kunden zu einem Platz in einem brauchbaren Flieger zu verhelfen. Es kam zu kleinen Handgreiflichkeiten, als sich eine Fluggastbetreuerin dann doch gegen das ständige ungeduldige Zupfen an ihrer Uniform wehrte. Im Lauf des Vormittags fielen schließlich auch zahlreiche Nordatlantikflüge der Lufthansa aus. Das Unternehmen hatte zuvor angekündigt, Interkontinentalverbindungen möglichst ohne Ausfälle zu bedienen. Aber auch Ankünfte musste Lufthansa streichen. In Hannover kann nicht wieder zum Rückflug starten, was zuvor nicht aus Frankfurt kommend gelandet ist. Botschaften wie diese verkündete Baublies auf der Kundgebung am Mittag rund 700 Mitstreitern unter tosendem Beifall. UFO hatte am Dienstag die Tarifgespräche mit Lufthansa wegen Kontroversen über Leiharbeit und Jobauslagerung für gescheitert erklärt, erwartet aber auch ein verbessertes Gehaltsangebot. „Unser Streik ist grandios“, erklärte Baublies vor der Lufthansa-Zentrale am Flughafen. „Und er hat gerade erst begonnen!“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

UFO hat noch keinen weiteren Streikbeschluss gefasst

UFO hat noch keinen weiteren Streikbeschluss gefasst Frankfurt/Main (dapd). Die Flugbegleitergewerkschaft UFO hat noch keine Entscheidung über weitere Arbeitskampfmaßnahmen im Tarifstreit mit der Lufthansa getroffen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dapd am Freitag aus UFO-Kreisen. Erst sollten, voraussichtlich am Abend, die Ergebnisse des ersten Streiks ausgewertet werden, hieß es. Damit ist es unwahrscheinlich, dass am Freitag ein weiterer Streik stattfindet. Der UFO-Vorsitzende Nicoley Bublies hatte zugesagt, die Lufthansa und die Reisenden würden mit einem Vorlauf von sechs Stunden von bevorstehenden Arbeitskampfmaßnahmen unterrichtet. Der achtstündige Ausstand am Frankfurter Flughafen am Freitagvormittag hatte die Annullierung von mehr als 200 Lufthansa-Flügen zur Folge. (Lufthansa-Informationen zu den Streikauswirkungen: http://url.dapd.de/YtSmqO ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Autovermieter Europcar sieht Lufthansa-Streik vorerst gelassen

Autovermieter Europcar sieht Lufthansa-Streik vorerst gelassen Hamburg (dapd). Der Streik bei der Lufthansa schlägt nach Angaben des Autovermieters Europcar noch nicht auf die Buchungszahlen durch. „Wir sind auf eine größere Nachfrage eingestellt, stellen derzeit aber noch keine erhöhten Reservierungen fest“, sagte der für das Geschäft an Flughäfen und Bahnhöfen in Deutschland zuständige Manager Thomas Vogeler im dapd-Interview. „Wir haben eine zentrale Flottensteuerung. Mit diesem Netz können wir auf erhöhte Reservierungen kurzfristig reagieren und an entsprechenden Stationen nachsteuern“, erklärte Vogeler weiter. In der Regel gleiche sich das Aufkommen an Reservierungen zwischen den einzelnen Niederlassungen aus. Europcar verfügt nach eigenen Angaben bundesweit über insgesamt 579 Stationen. Trotz des Arbeitskampfs der Lufthansa-Flugbegleiter sei die Lage auf den deutschen Flughäfen am Freitag zunächst noch übersichtlich gewesen, sagte Vogeler. „Aber natürlich kommt der Ablauf durch einen solchen Streik ins Trudeln.“ Vielflieger könnten sich aber auf die Situation einstellen und umbuchen oder per Mietwagen oder Bahn fahren. „Sollte ein Streik jedoch über mehrere Tage andauern, würde das mit Sicherheit ein Chaos auslösen und auch einen wirtschaftlichen Verlust für unser Airportgeschäft bedeuten“, sagte Vogeler. „Einzelne Tage hingegen können wir verkraften.“ Die Gewerkschaft UFO hatte am Freitag rund 1.000 Flugbegleiter der Lufthansa in Frankfurt zum Streik aufgerufen. Die Lufthansa musste daraufhin einen Großteil der 360 für diesen Zeitraum geplanten Flüge absagen. Zudem drohte UFO mit einer Ausweitung des Arbeitskampfs: Mit sechs Stunden Vorlauf könnte der Ausstand noch am Freitag auf andere deutsche Flughäfen ausgeweitet werden. Ob auch am Wochenende gestreikt werde, sei noch offen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Chinesischer Staatskonzern steigt für Rekordsumme bei Kion ein

Chinesischer Staatskonzern steigt für Rekordsumme bei Kion ein Wiesbaden (dapd). Die größte chinesische Direktinvestition in Deutschland ist spruchreif: Das Staatsunternehmen Weichai Power steigt mit 738 Millionen Euro beim Wiesbadener Gabelstaplerhersteller Kion ein. Für 467 Millionen Euro kauft Weichai 25 Prozent der Kion-Anteile, wie beide Unternehmen am Freitag in Wiesbaden mitteilten. Eine Mehrheitsbeteiligung von 70 Prozent an der Tochter Linde Hydraulics lassen sich die Chinesen weitere 271 Millionen Euro kosten. Bei Aschaffenburg soll eine neue Fabrik entstehen. Beide Seiten versprechen sich von dem Deal große Vorteile: Kion will in China und anderen Schwellenländern wachsen, Weichai von der deutschen Technik und von dem erstklassigen Ruf profitieren. „Jeder weiß, was ‚Made in Germany‘ überall auf der Welt bedeutet“, erklärte Weichai-Vorstandschef Tan Xuguang. Die Vereinbarung mit Kion sieht den Angaben zufolge vor, dass die Chinesen ihren Anteil auf 30 Prozent erhöhen dürfen und auch weitere Anteile an der Linde Hydraulics kaufen können. Sein Unternehmen sei um eine gute Beziehung zur Belegschaft und zum Betriebsrat bemüht, erklärte Tan. Mit Europa habe Weichai Erfahrung. Das Unternehmen habe bereits erfolgreich in Italien und Frankreich investiert. „Alle schauen zu“ Kion-Vorstandschef Gordon Riske sprach von einer „langfristigen, strategischen Partnerschaft“. Das Unternehmen strebe auch mit dem neuen Ankerinvestor einen Börsengang an, allerdings nicht in nächster Zeit. Das Börsenumfeld sei wegen der Eurokrise nicht gut. Das investierte Geld solle in den Schuldenabbau gesteckt werden, um die Kapitalbasis des Unternehmens zu stärken. Riske erklärte, vor dem Rekorddeal seien das Bundeskanzleramt, die Landesregierungen in Bayern und Hessen sowie die Stadtverwaltung in Wiesbaden eingebunden worden. „Wir wissen, dass alle zuschauen“, sagte der Kion-Chef. Tan erklärte, auch die chinesische Regierung habe das Geschäft befürwortet. Chinesen gesellen sich zu Großbank und Finanzinvestor Kion gehörte bis 2006 zum Industriegasekonzern Linde. Die Eigentümer Goldman Sachs und KKR zahlten damals vier Milliarden Euro an Linde. 2011 machte Kion einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn (Ebit) von 365 Millionen Euro. Ende des Jahres hatte das Unternehmen rund 22.000 Beschäftigte. Weichai ist an der Hongkonger Börse notiert und gehört zur staatlichen Shandong Heavy Industry Group, einem der größten Hersteller von Baumaschinen und Nutzfahrzeugen in China. Unternehmen aus China sind verstärkt auf Einkaufstour in Deutschland. Erst im Februar hatte der Baukonzern Sany den deutschen Betonpumpenhersteller Putzmeister für mehr als 300 Millionen Euro übernommen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

UFO-Streik ohne neue Ankündigung zu Ende gegangen

UFO-Streik ohne neue Ankündigung zu Ende gegangen Frankfurt/Main (dapd-hes). Der achtstündige Streik der Flugbegleitergewerkschaft UFO bei der Lufthansa in Frankfurt am Main ist am Freitag gegen 13.00 Uhr zu Ende gegangen. Ein Unternehmenssprecher sagte, ihm sei nichts von einer weiteren Arbeitsniederlegung bekannt. Damit dürfte mindestens bis zum Abend Zeit für eine Normalisierung des Flugbetriebs sein. Stewardessen und Stewards der Lufthansa hatten den Betrieb am größten deutschen Flughafen mit ihrem Ausstand erheblich durcheinandergebracht. Rund 200 Flüge mussten gestrichen werden. Schließlich blieben so viele Maschinen in Frankfurt am Boden, dass keine zusätzlichen Flüge aus Europa mehr den Rhein-Main-Airport anfliegen durften. Wie lange die Rückkehr zum planmäßigen Flugbetrieb dauert, konnte der Lufthansa-Sprecher zunächst nicht sagen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bundesverfassungsgericht bestätigt Verbot von Neonazi-Demos

Bundesverfassungsgericht bestätigt Verbot von Neonazi-Demos Dortmund/Karlsruhe (dapd). Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot zweier Neonazi-Kundgebungen in Dortmund bestätigt. Damit bleiben eine Demonstration am Samstag und eine Versammlung am heutigen Freitag untersagt, wie die Polizei Dortmund am Freitag mitteilte. Bereits das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen und das Oberverwaltungsgericht Münster hatten die Beschwerden der Rechtsextremen gegen das Verbot des Polizeipräsidenten zurückgewiesen. Die NRW-Richter hatten argumentiert, dass der Antragsteller die Demonstrationen nicht als Privatperson, sondern in seiner Funktion als Führungsmitglied der in der vergangenen Woche vom NRW-Innenministerium verbotenen Vereinigung „Nationaler Widerstand Dortmund“ angemeldet habe. Trotz des Verbots rufen zahlreiche Organisationen für Samstag zu Gegenveranstaltungen auf. dapd (Politik/Politik)

HSH Nordbank wird zur Gefahr für öffentliche Haushalte

HSH Nordbank wird zur Gefahr für öffentliche Haushalte Hamburg (dapd). Die HSH Nordbank wird zur Gefahr für die Haushalte der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein: Nachdem das Geldinstitut im zweiten Quartal in die rote Zahlen gerutscht ist, hat die HSH Nordbank die Wahrscheinlicheit heraufgesetzt, dass sie die 7-Milliarden-Euro-Garantie der beiden Eigentümerländer für Verluste in Anspruch nehmen muss. Vorstandsmitglied Constantin von Oesterreich nannte am Freitag eine Wahrscheinlichkeit von 41,4 Prozent dafür, das dieser Fall eintritt. Noch im Frühjahr lag dieser Wert deutlich unter 40 Prozent. Die Bank rutschte angesichts der weltweiten Wirtschaftsschwäche wieder in die roten Zahlen. Im zweiten Quartal meldete die HSH einen Nettoverlust von 58 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr liegt die Bank mit 70 Millionen Euro nur noch knapp in der Gewinnzone, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 338 Millionen Euro eingefahren worden war. „Die Konjunktur lahmt, das hilft uns Banken nicht“, sagte der Vorstandsvorsitzende Paul Lerbinger am Freitag bei der Vorstellung der Zahlen in Hamburg. Insbesondere die Krise der deutschen Schifffahrt traf das Geldinstitut hart, denn die HSH Nordbank galt lange als größter Schiffsfinanzierer der Welt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Rösler schließt Finanzhilfen für notleidende Werften aus

Rösler schließt Finanzhilfen für notleidende Werften aus Berlin (dapd). Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) lehnt Staatshilfen für die in Finanznot geratenen P+S Werften kategorisch ab. „Wir schließen definitiv staatliche Beihilfen aus“, sagte am Freitag ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin. Auch werde es zur Unterstützung der zahlungsunfähigen Schiffbauer in Stralsund und Wolgast kein Sonderfinanzierungsprogramm beispielsweise über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geben. „Das Wirtschaftsministerium bedauert natürlich die aktuelle Entwicklung“, sagte der Sprecher weiter. Die Bundesregierung werde die weitere Entwicklung nun jedoch „konstruktiv begleiten“. Am vergangenen Mittwoch hatte der Geschäftsführer der P+S Werften den Antrag auf Insolvenz gestellt. Inzwischen wurde ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestimmt. Das Unternehmen beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und ist damit ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)