De Maizière will innere Sicherheit mit Verteidigung vernetzen

De Maizière will innere Sicherheit mit Verteidigung vernetzen Berlin (dapd). Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat eine stärkere Vernetzung von innerer und äußerer Sicherheit gefordert. „Die traditionelle Unterscheidung zwischen äußerer Sicherheit und Sicherheit im Inneren verliert angesichts neuer Bedrohungen zunehmend ihre Bedeutung“, sagte de Maizière am Mittwoch in Berlin. Dabei schloss er eine Aufweichung der Trennung der beiden Sicherheitsbereiche nicht grundsätzlich aus. Die Strukturen im Inneren und die Verteidigung müssten sich „klug gegenseitig ergänzen“. Der CDU-Politiker rief zugleich zu einer breiteren sicherheitspolitischen Debatte auf. Auch gesellschaftliche Gruppen, die sich bisher nur schwach beteiligten, müssten eingebunden werden. Konkret sprach de Maizière hier die Kirchen und Gewerkschaften an. dapd (Politik/Politik)

Früherer Porsche-Finanzchef fassungslos wegen Vorwurf des Kreditbetrugs

Früherer Porsche-Finanzchef fassungslos wegen Vorwurf des Kreditbetrugs Stuttgart (dapd). Der ehemalige Porsche-Finanzvorstand Holger Härter hat den gegen ihn erhobenen Vorwurf des Kreditbetrugs vehement zurückgewiesen. „Der Vorwurf macht mich fassungslos“, sagte Härter am Mittwoch zum Prozessauftakt am Landgericht Stuttgart. Er habe stets akribisch darauf geachtet, dass seine Aussagen fundiert gewesen seien. „Geschäftspartner zu hintergehen, ist nicht meine Art und Weise“, sagte er. Härter und zwei seiner damaligen Mitarbeitern wird vorgeworfen, im Zuge der missglückten Übernahme von Volkswagen durch Porsche gegenüber der deutschen Tochter der französischen Großbank BNP Paribas falsche Angaben über gehaltene Optionen auf VW-Stammaktien gemacht zu haben. Porsche benötigte im März 2009 eine Anschlussfinanzierung eines Milliardenkredits. Laut Staatsanwaltschaft sollen die Beschuldigten den Netto-Liquiditätsbedarf, der sich bei der Ausübung der Kaufoptionen ergeben hätte, gegenüber der Bank um etwa 1,4 Milliarden Euro zu niedrig angegeben und rund 45 Millionen von Porsche gehaltene Verkaufsoptionen verschwiegen haben. Diese Angaben seien bewusst fehlerhaft und für eine Kreditvergabe erheblich gewesen, erklärte die Anklagebehörde. Härter warf der Staatsanwaltschaft im Gerichtssaal vor, Begriffe durcheinanderzuwerfen. In einer über seine Anwältin Anne Wehnert verteilten Pressemitteilung wurde er noch deutlicher. „Die Anklage ist das Ergebnis einer von der Staatsanwaltschaft ausgelösten Begriffskonfusion einerseits und fehlerhafter Berechnungen andererseits“, heißt es darin. Härter war der Architekt der geplanten VW-Übernahme. Bereits im Frühjahr 2008 brütete er über einem Finanzierungsplan, der bei Porsche als „Projekt Shuffle“ betitelt wurde. Durch Aktienoptionsgeschäfte schaffte er das Kunststück, dass der Gewinn bei Porsche den Umsatz übertraf. Zeitweise holte er Kreditzusagen von 35 Milliarden Euro rein. Doch dann kam die Finanzkrise, und die Banken wurden zurückhaltender. Härter machte sich daran, Zusagen von verschiedenen Banken einzusammeln und verhandelte mit 15 Banken einen Gesamtkredit über zehn Milliarden Euro mit der Option, diesen um 2,5 Milliarden Euro aufzustocken. Eines der beteiligten Institute war die BNP. Wie in der Branche und in der Größenordnung üblich, verwendeten Porsche und die Bank in ihrem Schriftverkehr englische Begriffe. So wirft Härter der Staatsanwaltschaft vor, sie habe fälschlicherweise den Begriff „Net Purchase Price“ mit „Netto-Liquiditätsbedarf“ übersetzt. Tatsächlich müsse es „Netto-Erwerbspreis“ heißen, den Porsche gegenüber der Bank mit 70 Euro je Stammaktie angegeben habe. Dies hätte zu Kosten von 4,1 Milliarden Euro geführt, hätte Porsche wie angestrebt seine Anteile an VW um 20 Prozent auf über 70 Prozent aufgestockt. Die Angaben hält Härter nach wie vor für richtig. Die Anklage dagegen geht davon aus, dass Porsche das Geschäft 5,5 Milliarden Euro gekostet hätte. Härter führt das auf die unterschiedlich verwendeten Begriffe zurück. Auch die Nichterwähnung der 45 Millionen Verkaufsoptionen verteidigte er. Von ihnen sei kein Risiko ausgegangen. „Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen, diese Put-Optionen zu erwähnen“, sagte er. Denn der unwahrscheinliche Fall, dass sie wirklich ausgeübt werden, sei abgesichert gewesen. Zudem habe ihre Restlaufzeit nach den Gesprächen mit der BNP noch drei Monate betragen. Zu seiner Verteidigung verwies Härter auch darauf, dass die BNP auch in der Folgezeit Geschäfte mit Porsche gemacht habe. „So verhält sich nicht, wer vermuten muss, von seinem Geschäftspartner hinters Licht geführt zu werden“, sagte er. Der Prozess wird am 27. September fortgesetzt. Dann sollen Härter und die beiden anderen Angeklagten weiter Rede und Antwort stehen. Die ersten Zeugenbefragungen plant das Gericht für 8. Oktober. Insgesamt sind 20 Verhandlungstage angesetzt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Weniger Gebote für zehnjährige Anleihe des Bundes

Weniger Gebote für zehnjährige Anleihe des Bundes Frankfurt/Main (dapd). Zehnjährige Bundesanleihen haben bei einer Auktion am Mittwoch bei sehr niedriger Rendite weniger Interesse gefunden als zuletzt. Die Auktion führte zu einer Durchschnittsrendite von 1,42 Prozent. Allerdings gaben die Interessenten für ein Emissionsvolumen von fünf Milliarden Euro lediglich Gebote im Umfang von 3,93 Milliarden Euro ab. Die Nachfrage sei deutlich geringer als bei vorangegangenen Auktionen ausgefallen, erklärte die Finanzagentur des Bundes in Frankfurt am Main. Zugeteilt wurden bei der Auktion Papiere im Volumen von 3,61 Milliarden Euro. Eine Rendite von 1,42 Prozent hatte bereits die letzte Auktion zehnjähriger Anleihen am 8. August erbracht. Nur bei einer Auktion zehnjähriger Papiere Anfang Juli habe die Rendite noch tiefer bei 1,3 Prozent gelegen, sagte ein Sprecher der Agentur. Der Markt habe diesmal angesichts anstehender Entscheidungen mit starker Kaufzurückhaltung reagiert. Am (morgigen) Donnerstag will sich der Rat der Europäischen Zentralbank mit möglichen Ankäufen von Staatsanleihen befassen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Patienten zeigen mehr Behandlungsfehler an

Patienten zeigen mehr Behandlungsfehler an Berlin (dapd). Deutsche Patienten lassen mutmaßliche Behandlungsfehler von Ärzten häufiger durch Gutachter prüfen. Während die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) vor fünf Jahren noch rund 11.000 Fälle untersuchten, hatten sie vergangenes Jahr 12.686 auf dem Tisch. Das gab der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen am Mittwoch in Berlin bekannt. Durch das neue Patientenrechtegesetz könnte die Zahl der Gutachten weiter ansteigen. Mehr als 4.000 Behandlungsfehler begingen Ärzte nach Erhebungen der MDK nachweislich im vergangenen Jahr. In drei von vier Fällen waren diese Fehler dann auch Ursache für einen gesundheitlichen Schaden, sodass der Patient gute Aussichten auf Schadenersatz hat. Doch auch wenn die MDK immer mehr Fälle überprüfen, sei dies kein Beweis für einen Qualitätsverlust im Gesundheitssektor, stellte Vize-Geschäftsführer Stefan Gronemeyer klar. Seit Jahren liege in jedem dritten untersuchten Fall tatsächlich ein Fehler des Arztes vor – doch Patienten seien nun zunehmend bereit, ihre Rechte durchzusetzen. Die meisten Fehler begingen Ärzte bei der Therapie von Kniegelenks- und Hüftgelenksarthrose. Am häufigsten sahen sich Orthopäden und Chirurgen mit dem Verdacht konfrontiert, bei der Behandlung etwas falsch gemacht zu haben. Zwei Drittel der Vorwürfe richteten sich gegen Krankenhäuser, ein Drittel gegen Ärzte mit eigener Praxis. Mehr als 40 Prozent der Fehler unterlaufen Medizinern nach Angaben der MDK bei therapeutischen Eingriffen, in rund 23 Prozent der Fälle ist die Diagnose falsch. „Nach unserer Erfahrung kommt es bei einer erheblichen Zahl von Behandlungsfehlern zu einer Verkettung von Versäumnissen“, erläuterte Astrid Zobel vom MDK Bayern. Wie viele Kunstfehler insgesamt in Deutschland passierten, lasse sich jedoch nicht sagen. Geschädigte Patienten können sich nämlich auch an Schlichtungskommissionen der Ärztekammern wenden oder den Mediziner direkt verklagen. Die Ärztekammern erreichten 11.100 Fälle im Jahr 2011, in 2.287 bestätigte sich der Fehlerverdacht. Gronemeyer bemängelte, dass bisher nur ein geringer Teil der Geschädigten seine Rechte wahrnähme. „Vielen Patienten ist nicht bekannt, dass sie sich an ihre Krankenkasse wenden können und diese dann oft die MDK beauftragen“, sagte Gronemeyer. Unionspolitiker setzen deshalb Hoffnungen auf das neue Patientenrechtegesetz, das im Herbst vom Bundesrat behandelt werden und dann zum neuen Jahr in Kraft treten soll. Es sieht vor, dass jede Krankenkasse ihre Kunden beim Umgang mit Behandlungsfehlern unterstützen muss. Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU), erhofft sich dadurch, dass „Fehlerkultur zum festen Bestandteil des Behandlungsgeschehens“ wird. Auch werde es das Verhältnis zwischen Arzt und Patient entkrampfen, weil es den Arzt verpflichte, besser über die Behandlung zu informieren. Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn drang auf eine rasche Umsetzung des Gesetzes: „Denn Patienten fühlen sich in einer solchen Situation oft allein gelassen.“ Dagegen warf die Grünen-Abgeordnete Maria Klein-Schmeink der Regierung vor, keine Erleichterungen für Patienten mit dem neuen Gesetz anzustreben. Sie forderte, die Beweispflicht umzukehren: Nicht Patienten sollten beweisen müssen, dass Ärzte etwas falsch gemacht haben, sondern Ärzte sollten nachweisen, dass nicht ihr Fehler Ursache für einen Schaden sei. dapd (Politik/Politik)

Merkel bleibt unangefochten an der Spitze

Merkel bleibt unangefochten an der Spitze Hamburg (dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) genießt unter den aktiven deutschen Politikern weiterhin das größte Ansehen in der Bevölkerung. In einer am Mittwoch veröffentlichten Politiker-Rangliste des Magazins „Stern“ kommt die Kanzlerin mit 65 von 100 möglichen Punkten auf den Spitzenplatz. Es war laut „Stern“ zugleich der beste Wert Merkels seit Juli 2009. Von der SPD-Troika, aus deren Kreis Merkels Herausforderer für die Bundestagswahl 2013 kommen soll, hat Ex-Finanzminister Peer Steinbrück mit 56 Punkten (+2 im Vergleich zum Mai 2012) knapp vor Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier mit 55 Punkten (+1) die besten Karten. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel liegt mit 42 Punkten (-2) deutlich dahinter. Hohes Ansehen genießt Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der mit 55 Punkten (+2) mit Steinmeier auf Rang drei liegt. Zu den Verlierern zählt CSU-Chef Horst Seehofer, der gegenüber Mai um 3 Punkte auf 44 Punkte einbüßte. Gleichauf mit Gabriel liegt mit 42 Punkten Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin (+1). Einen Sprung nach vorn machte der Fraktionsvorsitzende der Linken, Gregor Gysi, der gleich 5 Punkte auf 37 Punkte zulegte. Leicht verbessern konnten sich zwei FDP-Politiker, die dennoch am Ende der Rangliste stehen. Außenminister Guido Westerwelle kommt auf 34 Punkte (+3) in der Rangliste des Vertrauens, der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler auf 30 Punkte (+2). Als Partei rutschte die FDP aber wieder unter die Fünf-Prozent-Hürde. Im Wahltrend von „Stern“ und RTL sanken die Liberalen um einen Prozentpunkt auf vier Prozent. CDU/CSU hielten sich danach bei 39 Prozent, dem besten Wert seit Juli 2008. Die Grünen verbesserten ihr Ergebnis um einen Punkt auf 13 Prozent. Bei den übrigen Parteien gab es keine Veränderung: Für die SPD würden der Erhebung zufolge 26 Prozent der Wähler stimmen, 7 Prozent jeweils für die Linke und die Piraten. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte laut „Stern“ vom 27. bis 31. August 2.505 Bundesbürger befragt. dapd (Politik/Politik)

Bundesregierung will ein fahrradfreundliches Klima schaffen

Bundesregierung will ein fahrradfreundliches Klima schaffen Berlin (dapd). Radfahrer sollen nach Willen der Bundesregierung künftig leichter und sicherer ans Ziel kommen. Zu diesem Zweck hat das Bundeskabinett am Mittwoch den Nationalen Radverkehrsplan 2020 (NRVP) beschlossen. Damit werden Kampagnen und kommunale Aktionen mit Vorbildcharakter gefördert, die für ein fahrradfreundliches Klima sorgen und die Verkehrssicherheit für Radfahrer verbessern sollen. „Mit dem Nationalen Radverkehrsplan setzen wir wichtige Impulse für nachhaltige Mobilität, für attraktive Städte und Gemeinden sowie die Stärkung von Mittelstand und Tourismus insbesondere im ländlichen Raum“, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Mit dem Anfang nächsten Jahres in Kraft tretenden Aktionsplan wird der bisherige Nationale Radverkehrsplan fortgesetzt. Für seine Umsetzung stehen dem Ministerium zufolge jährlich drei Millionen Euro zur Verfügung. ( Der NRVP 2020 im Internet: http://url.dapd.de/O6gMV9 ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Keine Steuervorteile für die Homo-Ehe

Keine Steuervorteile für die Homo-Ehe Berlin (dapd). Die Ehe bleibt im Steuerrecht gegenüber der gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft privilegiert. Die Bundesregierung lehnte die Forderung des Bundesrats ab, mit dem Jahressteuergesetz 2013 das Ehegattensplitting auch für Homo-Ehen zu ermöglichen. Dies sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums am Mittwoch nach der Sitzung des Bundeskabinetts auf dapd-Anfrage. Die Grünen und der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) reagierten empört. Das Bundeskabinett verabschiedete eine Erwiderung auf die Änderungswünsche des Bundesrats zum Jahressteuergesetz. Auf die Forderung im Zusammenhang mit der Homo-Ehe wurde nicht eingegangen, sagte die Sprecherin des Bundesfinanzministeriums. An der Auffassung der Regierung, dass zunächst ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu dieser Frage abgewartet werden soll, habe sich nichts geändert. Das Urteil wird für 2013 erwartet. Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Fraktion, Volker Beck, warf der FDP vor, sie sei „erbärmlich eingeknickt“. Mehrere prominente Liberale hatten in den vergangenen Wochen die steuerliche Gleichstellung der Homo-Ehe gefordert und auch eine Regelung im Jahressteuergesetz als Option genannt. Beck sagte: „Jetzt ist offenkundig, dass die FDP mit ihrer Pseudo-Gleichstellungspolitik der vergangenen Wochen nur Wahlkampfschaumschlägerei betrieben hat.“ Er kündigte einen Änderungsantrag zu dem Gesetz im Bundestag an, mit dem die FDP zur Positionierung gezwungen werde. Dem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) unterstellte Beck „in dieser Frage ein Problem mit dem Grundgesetz“. Die steuerrechtliche Ungleichbehandlung von Ehe und Lebenspartnerschaft sei ein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz und damit verfassungswidrig. LSVD-Sprecher Axel Hochrein warf dem Kabinett vor, „kaltschnäuzig“ die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und den Beschluss des Bundesrats zu ignorieren. „Was auch immer einzelne Politiker und Politikerinnen aus der Koalition noch versprechen mögen, es ist deutlich: Diese Regierung ist nicht fähig und nicht willens, auch nur einen kleinen weiteren Schritt in Richtung Gleichstellung zu gehen“, sagte Hochrein. Nun müssten Bundestag und Bundesrat im weiteren Gesetzgebungsverfahren für eine Korrektur sorgen. Der Bundesrat hatte insgesamt 40 Änderungswünsche zum Jahressteuergesetz 2013 formuliert. Nach Angaben der Ministeriumssprecherin wurde mit dem Kabinettsbeschluss 15 davon zugestimmt. Es handele sich vor allem um redaktionelle und technische Änderungen. Sieben Forderungen des Bundesrats seien zurückgewiesen worden. Die übrigen Wünsche der Länder würden nun ausführlich geprüft. dapd (Politik/Politik)

Steinmeier wehrt Koalitionsangebot der Linkspartei ab

Steinmeier wehrt Koalitionsangebot der Linkspartei ab München (dapd). SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier lehnt die jüngsten Annäherungsversuche der Linkspartei ab. Steinmeier antwortete am Mittwoch in München auf die Frage, ob er eine rot-rot-grüne Koalition auf Bundesebene für möglich hält: „Die Linkspartei sucht nach Strohhalmen, nachdem sie sich selbst versenkt hat. Aber wir sind nicht diejenigen, die Strohhalme zur Verfügung stellen.“ Steinmeier fügte hinzu, nach dem gegenwärtigen Stand werde bei der Bundestagswahl 2013 „Schwarz-Gelb keine Mehrheit haben“. Die SPD werde „alles dafür tun, dass Rot-Grün im nächsten Jahr eine hat“. Die beiden Vorsitzenden der Linkspartei, Bernd Riexinger und Katja Kipping hatten vergangene Woche für eine Regierungsbeteiligung nach der Bundestagswahl 2013 geworben, diese aber an Bedingungen geknüpft. dapd (Politik/Politik)

Von der Leyen kämpft um die Zuschussrente

Von der Leyen kämpft um die Zuschussrente Berlin (dapd). Trotz der nicht abreißenden Kritik an ihren Plänen zur Bekämpfung der Altersarmut gibt sich Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kämpferisch. „Ich gehe fest davon aus, dass die Zuschussrente kommt“, betonte sie am Mittwoch kurz vor einem Treffen mit Abgeordneten von CDU und CSU, die ihre Pläne skeptisch sehen. Doch auch FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle bekräftigte am Mittwoch die Kritik seiner Partei an der Zuschussrente und brachte eine Alternative ins Gespräch. Nach dem Willen von der Leyens sollen Geringverdiener, die lange gearbeitet und privat vorgesorgt haben, im Alter künftig auf einen Zuschuss vom Staat hoffen können. Im ZDF-„Morgenmagazin“ zeigte sich von der Leysen am Mittwoch offen, über die richtige Lösung zu streiten. Es müsse aber jetzt gehandelt werden. „Jedes Jahr, das wir jetzt verschlafen, wird das Problem größer. Und dann landet wirklich die ganze Kostenlast auf dem Rücken der jungen Generation.“ Sie habe großes Vertrauen in die Union und in die Regierung, „dass sie beim Thema Bekämpfung der Altersarmut nicht den Kopf in den Sand steckt“. Auf die Frage, ob sie zurücktritt, wenn sie sich mit ihrem Vorhaben nicht durchsetzt, sagte die CDU-Politikerin: „Das ist eine theoretische Frage. Das warten wir dann mal ab.“ Von der Leyen hatte zuletzt in einem Interview davor gewarnt, dass das Rentensystem seine moralische Grundlage verliere, wenn das Projekt nicht gelinge – und hinzugefügt, dem werde sie als Ministerin nicht zusehen. Berechnungen des Arbeitsministeriums zufolge hätten selbst Durchschnittsverdiener im Alter nur einen geringen Rentenanspruch. Wer durchschnittlich 2.500 Euro brutto im Monat verdient und 35 Jahre Vollzeit gearbeitet hat, erhielte demnach eine Rente in Höhe des durchschnittlichen Grundsicherungsbetrags von 688 Euro. Hintergrund für das steigende Altersarmutsrisiko sind die Rentenreformen von 2001 und 2004, die noch von der damaligen rot-grünen Bundesregierung auf den Weg gebracht wurden. Experten zweifeln diese Berechnungen jedoch an. Der Präsident des Bundesverbands der Rentenberater, Martin Reißig, warf von der Leyen vor, die zukünftigen Renten in ihren Beispielen „nicht sachgerecht“ errechnet zu haben. „Die Ministerin lässt dabei zukünftige Rentenzahlungen auf einen fiktiven Wert herunterrechnen, der mit der Realität nicht übereinstimmt“, sagte Reißig der „Süddeutschen Zeitung“. „Das ist eine echte Trickserei“, schimpfte er. Und auch der Vorsitzende des Sozialbeirats der Bundesregierung, Ruland, nannte die Zahlen der Ministerin „ärgerlich, weil mit ihnen wegen des untauglichen Versuchs, die Zuschussrente zu begründen, die Rentenversicherung schlecht geredet wird“. Es gelinge dem Ministerium nicht, mit seinen Berechnungen die Notwendigkeit einer Zuschussrente zu begründen, sagte Ruland dem Blatt. Zuvor hatte bereits die Deutsche Rentenversicherung die Berechnungen aus dem Arbeitsministerium angezweifelt. Von der Leyen wies die Vorwürfe in der „Bild“-Zeitung zurück: „Die Zahlen sind bedrückend, aber sie stimmen alle!“ Doch auch innerhalb von Union und FDP gibt es weiterhin Kritik. Am Mittag wollte sich von der Leyen mit Vertretern der Jungen Gruppe der Unions-Fraktion treffen, um mögliche Bedenken auszuräumen. Insbesondere der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder (CDU), hatte mehrfach vor neuen Belastungen für die jüngere Generation gewarnt. Ähnlich äußerte sich auch der stellvertretende CDU-Vorsitzende, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). „Ich warne davor, jetzt neue Sozialleistungen zu beschließen, die in den kommenden Jahren zu einem immer größer werdenden finanziellen Kraftakt für den Staat aufwachsen und die künftigen Generationen belasten“, sagte er der „Rheinischen Post“. Das vorgelegte Modell werfe „viele Fragen auf und benachteiligt die unterschiedlichsten Gruppen“. FDP-Fraktionschef Brüderle plädierte für eine Alternative zur Bekämpfung der Altersarmut. Wer privat für das Alter vorgesorgt hat, solle davon mehr behalten können, auch wenn er mit seiner gesetzlichen Rente unter der Höhe des Grundsicherungsbetrags von 688 Euro liegt, sagte Brüderle am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Die FDP stelle sich dafür eine Größenordnung von 120 bis 150 Euro vor. Die Zuschussrente gegen Altersarmut lehnte Brüderle weiter strikt ab. dapd (Politik/Politik)

Bosch meldet Kurzarbeit im Werk Bamberg an

Bosch meldet Kurzarbeit im Werk Bamberg an Bamberg (dapd). Der Autozulieferer Bosch hat für sein Werk im oberfränkischen Bamberg Kurzarbeit angemeldet. Die Regelung gilt ab Freitag und betrifft rund 1.000 der 7.300 Beschäftigten an dem Standort, wie ein Unternehmenssprecher am Mittwoch auf dapd-Anfrage sagte. Die Kurzarbeit gilt bis auf weiteres für sechs Tage pro Monat und trifft Mitarbeiter im Bereich Dieselsysteme, wie der Sprecher weiter erläuterte. Grund für die Maßnahme sei die rückläufige Nachfrage bei Automobilproduzenten insbesondere für die Märkte in Südeuropa. Das Werk in Bamberg ist nach Unternehmensangaben einer der größten inländischen Standorte von Bosch. Hier werden Zündkerzen und Komponenten für Diesel- und Benzintechnik hergestellt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)