Lufthansa bietet Leiharbeitern Festanstellung an

Lufthansa bietet Leiharbeitern Festanstellung an Frankfurt/Main (dapd-bln). Die Lufthansa will allen Leiharbeitern, die sie am Standort Berlin beschäftigt, im kommenden Jahr die Festanstellung in der Lufthansa-Gruppe anbieten. Das kündigte Vorstandschef Christoph Franz am Freitag in Frankfurt am Main an. Es handelt sich dabei um rund 200 Mitarbeiter der Firma Aviation Power. „Lufthansa verzichtet einseitig, auf absehbare Zeit und ohne weitere Vorbedingungen auf den Einsatz von externen Kabinencrews in Berlin“, erklärte Franz. „Damit gehen wir einen großen Schritt auf unseren Tarifpartner zu.“ Er hoffe, dass dieser Schritt der Gewerkschaft UFO helfe, „gemeinsam in konstruktiven Gesprächen den Weg zu einer zukunfts- und wettbewerbsfähigen Vergütungsstruktur für die Mitarbeiter der Kabine zu beschreiten“. Die Beschäftigung von Leiharbeitern ist einer der zentralen Konfliktpunkte im derzeitigen Tarifkonflikt der Flugbegleiter der Lufthansa. Aviation Power ist ein Joint Venture einer Lufthansa-Tochter und des Personaldienstleisters Manpower. Offizieller Anlass der Gründung war die Ausweitung des Flugplans der Lufthansa in Berlin aus Anlass der Eröffnung des Hauptstadtflughafens. Der Flugplan wurde anschließend ausgeweitet, obwohl der neue Flughafen nicht eröffnet wurde. Während der Streiks der vergangenen Tage ermöglichten die Aviation-Power-Flugbegleiter, dass ein großer Teil der Lufthansa-Flüge in Tegel abgewickelt werden konnte. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Konjunktur in Deutschland und Europa robuster als befürchtet

Konjunktur in Deutschland und Europa robuster als befürchtet Berlin (dapd). Die Konjunktur in der Europäischen Union und besonders in Deutschland ist trotz der Euro-Turbulenzen robuster als befürchtet. Das geht aus am Freitag veröffentlichten Daten hervor. So dürfte die EU-Leistungsbilanz im zweiten Quartal wieder ein Plus aufweisen, und vor allem deutsche Unternehmen haben im Juli ihre Exporte deutlich gesteigert. Dazu passt, dass das Produktionsvolumen in Deutschland im Juli im Vergleich zum Vormonat um deutliche 1,3 Prozent gestiegen ist, während die Zahl der Firmenpleiten im ersten Halbjahr zurückging. Branchenbeobachter sehen bereits positiver in die Zukunft, da Deutschland ein kräftiges Exportplus in die Wachstumsmärkte außerhalb Europas schaffte. Der Rückgang deutscher Ausfuhren in die Eurozone sei vorerst gestoppt worden, sagte etwa der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, am Freitag in Berlin. Die Eurozone profitiere von der Exportstärke Deutschlands. „Viele europäische Unternehmen gelangen Huckepack mit dem deutschen Exportmodell auf die Weltmärkte“, sagte Börner. Deutsche Unternehmen haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juli 9,2 Prozent mehr Waren exportiert und deren Wert im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 93,6 Milliarden Euro gesteigert. Die Einfuhren nach Deutschland legten um 1,9 Prozent auf 76,7 Milliarden Euro zu. Der Außenhandelsüberschuss betrug damit 16,9 Milliarden Euro. Die Exporte in die Eurozone stiegen im Juli im Jahresvergleich um 3,2 Prozent auf 34,1 Milliarden Euro, die Importe um 6,7 Prozent auf 34,7 Milliarden Euro. Nach Rückgang bald wieder mehr Insolvenzen erwartet Die gesamte Europäische Union hat im zweiten Quartal dieses Jahres überraschend wieder einen Überschuss in der Leistungsbilanz erzielt. Nach jüngsten Schätzungen der europäischen Statistikbehörde Eurostat wandelte sich die Bilanz nach einem Defizit im Vorjahresquartal von 37,1 Milliarden Euro in einen positiven Saldo von 4,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2011 ging das Defizit der Warenhandelsbilanz in diesem Jahr auf minus 12,2 Milliarden Euro zurück, nach minus 41,0 Milliarden Euro zuvor. Dagegen erwarten Insolvenzverwalter nach einem Rückgang der Firmenpleiten in Deutschland in den ersten sechs Monaten 2012 zum Jahresende wieder steigende Zahlen. „Der schwächelnde Export in der Eurozone wird schon bald Folgen haben“, sagte der Vorsitzende des Insolvenzverwalterverbands VID, Christoph Niering, in Berlin. „Bei den geringen Margen in vielen Schlüsselbranchen sind die finanziellen Reserven schnell verbraucht.“ Im ersten Halbjahr meldeten in Deutschland fast 14.800 Unternehmen Insolvenz an, 3,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Westerwelle: Kein Euro-Land wird aufgegeben

Westerwelle: Kein Euro-Land wird aufgegeben Paphos (dapd). Außenminister Guido Westerwelle (FDP) verteidigt den von der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossenen Ankauf von Staatsanleihen. Zwar sei die EZB unabhängig und Deutschland respektiere die Entscheidung. Doch gehe es auch darum, Vertrauen in den Euro und in das europäische Projekt zurückzugewinnen, sagte Westerwelle am Freitag am Rande des EU-Außenministertreffens im zyprischen Paphos. Grundsätzlich werde deutlich: „Keiner in der Europäischen Union gibt auch nur ein Land auf. Wir stehen zusammen.“ Zugleich wehrte sich Westerwelle gegen die Darstellung, der Euro-Raum stecke immer weiter in der Krise drin. „Ich sehe etwas Licht am Horizont“, entgegnete der FDP-Politiker den Skeptikern und verwies auf die Gesundung Irlands sowie die eingeleiteten Reformen in Spanien und Italien. Bei Griechenland müsse der Troika-Bericht abgewartet werden, sagte der Außenminister weiter. Doch sei auch hier die Haltung der Bundesregierung eindeutig: „Wir wollen, dass die Euro-Zone zusammenbleibt.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Westerwelle fordert Prozess gegen Assad vor internationalem Gericht

Westerwelle fordert Prozess gegen Assad vor internationalem Gericht Paphos/Zypern (dapd). Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) droht dem syrischen Präsidenten Baschar Assad mit einem Prozess vor dem Internationalen Strafgerichtshof. „Es wäre nur gerecht, wenn Baschar Assad sich eines Tages auch vor der internationalen Gerichtsbarkeit verantworten müsste“, sagte Westerwelle beim Treffen mit seinen EU-Amtskollegen am Freitag im zyprischen Paphos. „Aber wenn durch eine Exillösung das Blutvergießen jetzt schnell beendet werden kann, ein friedlicher Neuanfang in Syrien möglich wird, dann wäre das auch ein gangbarer und akzeptabler Weg.“ Damit spielte er auf ein Angebot der Arabischen Liga an, die Assad kürzlich einen „sicheren Hafen“ für den Fall angeboten hatte, dass er zurücktritt. Zugleich versicherte Westerwelle, dass sich die EU weiterhin um eine gemeinsame Resolution des UN-Sicherheitsrates bemühen werde. Die Verhinderung eines solchen Entschlusses durch die Vetomächte China und Russland nannte Westerwelle kritikwürdig. dapd (Politik/Politik)

Große Bedenken nach EZB-Entscheidung

Große Bedenken nach EZB-Entscheidung Berlin (dapd). Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) für unbegrenzte Anleihekäufe schürt in Deutschland die Sorge vor einer zu mächtigen Position der Bank. SPD und Linke beklagten, es fehle an parlamentarischer Kontrolle der Frankfurter Institution. Mehrere Abgeordnete der Koalition, die als Kritiker der Europapolitik der Regierung bekannt sind, brachten eine Klage gegen die Anleihekäufe ins Gespräch. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hingegen verteidigte die Entscheidung der EZB. Deren Präsident Mario Draghi hatte am Donnerstag nach einer Sitzung des EZB-Rats in Frankfurt bekanntgegeben, dass die Zentralbank im Kampf gegen die Eurokrise unbegrenzt Staatsanleihen von Mitgliedsländern der Währungsunion kaufen werde. Bundesbankchef Jens Weidmann stimmte als einziger gegen das Programm. Der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, kritisierte die mangelnde parlamentarische Kontrolle. Deutschland hafte mit 27 Prozent für einen ungedeckten Scheck, den die EZB ausgestellt habe, sagte er im ZDF-„Morgenmagazin“. Ob die Zentralbank Anleihen aufkaufe und zu welchen Bedingungen, darauf habe das Parlament keinerlei Einfluss. „Die Machtarchitektur in der Europäischen Union ist komplett gedreht. Keiner kontrolliert die Europäische Zentralbank“, bemängelte Schneider. Linksfraktionsvize Sahra Wagenknecht beklagte ebenfalls, viele Entscheidungen liefen in der Eurokrise „am Parlament vorbei und gegen den mehrheitlichen Willen der Bevölkerung“. Nun könne es sein, dass die Bürger auch noch für die aufgekauften „Schrottpapiere“ in der EZB-Bilanz haften müssten, warnte Wagenknecht in Berlin. Draghi sei „nicht der Retter Europas, sondern ein Bodyguard für die Profite der Banken und Hedgefonds“. Brüderle setzt statt auf Klage auf „politischen Dialog“ Kritik kam auch von der FDP. Fraktionschef Rainer Brüderle bezeichnete die EZB-Entscheidung in Mainz als „grenzwertig“. Die Zentralbank dürfe sich nicht dauerhaft in die Finanzpolitik einmischen, sie sei für die Geldwertstabilität zuständig. Klageforderungen wies Brüderle aber zurück. „Das muss man in einem politischen Dialog angehen“, erklärte er. Sein Fraktionskollege Frank Schäffler hingegen findet eine Klage angebracht. Mit der EZB-Entscheidung sei europäisches Recht gebrochen worden, indem die Notenbank zur Staatsfinanzierung missbraucht werde, sagte er im Deutschlandradio Kultur. Auch der CSU-Abgeordnete Peter Gauweiler sagte, die EZB-Entscheidung verstoße gegen das für sie geltende Verbot der Staatsfinanzierung. Rechtlich könne nur die Bundesregierung gegen die Zentralbank vorgehen, und zwar mit einer sogenannten Nichtigkeitsklage, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. Dagegen verteidigte Bundesfinanzminister Schäuble die EZB-Pläne. „Das Mandat der EZB ist ganz klar auf Geldpolitik beschränkt und die Entscheidungen, die getroffen wurden, sind innerhalb der Sphäre der Geldpolitik“, sagte er am Freitag in Stockholm. „Es ist nicht der Beginn einer Staatsfinanzierung, das wäre inakzeptabel.“ Regierungssprecher Steffen Seibert betonte in Berlin, „dass die EZB auf einer Ebene der Verantwortung handelt und die Bundesregierung und andere nationalen Regierungen auf einer anderen“. Jeder Akteur müsse seine jeweiligen Aufgaben zur Bewältigung der Krise in Europa erledigen. Daran ändere die EZB-Entscheidung nichts. dapd (Politik/Politik)

Piraten-Abgeordneter: Politiker in Aufsichtsräten blöde Idee

Piraten-Abgeordneter: Politiker in Aufsichtsräten blöde Idee Berlin (dapd-bln). Der Berliner Piraten-Politiker Martin Delius fordert als Konsequenz aus dem Desaster um den neuen Hauptstadtflughafen den Rückzug politischer Entscheidungsträger aus Kontrollgremien für Großprojekte. „Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass es eine blöde Idee ist, Politiker in Aufsichtsräte zu entsenden“, sagte Delius der Nachrichtenagentur dapd. Er ist seit knapp einem Jahr Mitglied des Abgeordnetenhauses und wird voraussichtlich den geplanten Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Flughafen-Affäre leiten. Wegen der mehrfach verschobenen Eröffnung des neuen Airports steht der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft unter anhaltender Kritik. Dem Gremium gehören neben Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (beide SPD) auch der Berliner Innensenator Frank Henkel (CDU) sowie die brandenburgischen Minister Ralf Christoffers und Helmuth Markov (beide Linke) an. Delius forderte, politische Amtsträger von solchen Aufgaben zu entbinden. „Es darf keine Chefsachen mehr geben“, sagte er und fügte hinzu: „Wenn alles davon abhängt, wie gut Herr Wowereit sich um den Flughafen gekümmert hat und es in dem Moment schief geht, wenn er das Interesse verliert, ist das nicht im Sinne der Leute, die dafür bezahlen müssen.“ Stattdessen müsse die Kontrolle von Großprojekten in der Hand des Parlaments liegen. „Es gibt derzeit keine regelmäßigen Berichtspflichten an das Parlament“, bemängelte Delius. Solche Maßnahmen seien für Gesellschaften gegebenenfalls „schmerzhaft“, weil sie regelmäßig über die Arbeit Auskunft geben und Probleme offen benennen müssten. Er halte sie jedoch für notwendig. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Im Internet schlagen die Streik-Reaktionen hohe Wogen

Im Internet schlagen die Streik-Reaktionen hohe Wogen Berlin (dapd). Zumindest in der digitalen Welt sorgt der bundesweite Streik der Lufthansa-Flugbegleiter für hohes Verkehrsaufkommen: Während es in den Schalterhallen der deutschen Flughäfen trotz des Ausstands am Freitag auffallend ruhig blieb, kochten im Internet die Wogen der Entrüstung teilweise hoch. Enttäuschte Kunden beschwerten sich im sozialen Netzwerk Facebook bitterlich über gestrichene Flüge und eine angeblich mangelhafte Informationspolitik des Unternehmens. Dabei wird die Diskussion um den bundesweiten Streik des Kabinenpersonals von Deutschlands größter Fluggesellschaft nicht immer nur mit sachlichen Argumenten geführt: „Seinem Arbeit- und Brötchengeber so in den Rücken zu fallen ist unmoralisch und kurzsichtig“, beschwert sich etwa ein erboster Facebook-Nutzer auf dem Profil von Berlin Airport. „Hier gibt es nur einen Verlierer – den Reisenden“, meint auf demselben Profil ein anderer. Harsche Kritik, aber auch viel Verständnis für Streik Viele Passagiere zeigen bei Facebook, wo Lufthansa über 1.168.400 „Fans“ hat, jedoch auch Verständnis für den Arbeitskampf der Flugbegleiter. Ein User postet sogar einen offenen Brief an den Lufthansa-Vorstandsvorsitzenden Christoph Franz. „Lieber Herr Dr. C. Franz“, heißt es darin. „Ich finde den Streik gut und die Passagiere sollten mitstreiken“, schreibt der User, der kaum ein gutes Haar am Kurs des Unternehmens lässt. Sein Vorwurf: alte Maschinen, schlechter Service, Abstriche im Bonusmeilen-Programm. „Lieber Herr Franz, so beschädigen sie ihre Kernmarke nachhaltig“, schließt der Mann seine Ausführungen, der mit „Ihr Kunde und Shareholder“ unterschreibt. „Ich kann verstehen, dass Passagiere verärgert sind, traurig, wütend, verzweifelt“, hält eine streikende Flugbegleiterin dem entgegen. Zugleich wirbt sie aber um Verständnis. Für sie und ihre Kollegen gehe es bei dem Tarifkonflikt „um nicht weniger als um ihren Lebensentwurf. Wo bleibt da das Mitgefühl“, fragt sie in die Runde der Internetgemeinde. Lufthansa verschickt Informationen per SMS und E-Mail Derweil bemühte sich die Airline nach eigener Aussage um eine umfassende Information ihrer Passagiere. „Wenn wir Flüge streikbedingt schon nicht durchführen können, ist es uns wichtig, dass wenigstens der Fluggast möglichst frühzeitig informiert wird“, sagte Lufthansa-Sprecher Boris Ogursky auf dapd-Anfrage. Die Telefonhotline unter der kostenlosen Rufnummer 0800 – 8 50 60 70 werde seit Streikbeginn „stark nachgefragt“, fügte er hinzu. In den Call-Centern würden derzeit mehr Mitarbeiter eingesetzt, um das erhöhte Anfrageaufkommen zu bewältigen. Seit Bekanntgabe der Streichung von rund 1.000 Flügen seien zudem rund 60.000 E-Mails und SMS an von Umbuchung oder Annullierung betroffene Passagiere verschickt worden. Dennoch kommt es an der Hotline offenbar zu Wartezeiten. Bei Facebook gibt es eine Reihe von Kundenbeschwerden über mangelnde telefonische Erreichbarkeit der Airline. „Kann ich jetzt schon meinen Flug umbuchen? Von zu Hause aus, am besten per Telefon“, fragt eine Nutzerin. „Hab jetzt alle Telefonnummern von der Homepage durch und noch niemanden erreicht“, klagt sie. „Die Telefonleitungen des Service Centers sind derzeit sehr stark belastet – bitte versuchen Sie in regelmäßigen Abständen anzurufen“, rät eine Mitarbeiterin namens Debbie ihr und anderen Ratsuchenden im Namen der Lufthansa. (Die Lufthansa bei Facebook: http://www.facebook.com/lufthansa ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Flughafen Berlin: Koalitionspolitiker knüpfen Finanzspritze des Bundes an Bedingungen

Flughafen Berlin: Koalitionspolitiker knüpfen Finanzspritze des Bundes an Bedingungen Schönefeld (dapd). Der Bund darf sich nach Ansicht führender Politiker von CDU und FDP nicht ohne weiteres an den Mehrkosten für den Bau des Hauptstadtflughafens beteiligen. Der Flughafen sei zwar von nationaler Bedeutung, sagte Unionsfraktionsvize Arnold Vaatz (CDU) am Freitag der „Berliner Morgenpost“. Jedoch müssten vor weiteren Finanzspritzen zunächst die Ursachen und die Verantwortung für das Flughafen-Fiasko aufgeklärt werden. „Deutschland darf nicht nochmals mehr als eine Milliarde Euro in ein Fass ohne Boden stecken“, sagte Vaatz. FDP-Generalsekretär Patrick Döring sagte der Zeitung: „Nach einem solchen Desaster kann es nicht sein, dass der Staat und damit der Steuerzahler einfach die Rechnung zahlt, ohne dass sich etwas ändert.“ Nötig sei ein langfristiges Flughafen-Konzept mit belastbaren Zahlen. Der Flughafen in Schönefeld wird erheblich später fertig und wesentlich teurer als ursprünglich geplant. Der Aufsichtsrat wollte am Freitag einen neuen Eröffnungstermin und ein Finanzkonzept vorlegen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

FDP-Fraktion demonstriert Zuversicht

FDP-Fraktion demonstriert Zuversicht Mainz (dapd). Die FDP-Bundestagsfraktion gibt sich trotz schlechter Umfragewerte optimistisch. Fraktionschef Rainer Brüderle setzt unverdrossen auf einen Wahlsieg im kommenden Jahr. Deutschland gehe es dank der bürgerlichen Koalition mit der Union gut, sagte Brüderle am Freitag zum Abschluss einer dreitägigen Herbstklausur in Mainz. „Diese wollen wir fortsetzen“, betonte er. Seine Partei werde alles dafür tun, um bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr eine Mehrheit für Schwarz-Gelb zu erreichen, fügte Brüderle hinzu. Die FDP würde dem aktuellen ARD-„Deutschlandtrend“ zufolge nicht in den Bundestag einziehen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Sie verliert einen Punkt und erreicht nur vier Prozent. Brüderle betonte dennoch: „Ich sehe sehr wohl beste Chancen.“ Die Atmosphäre in seiner Fraktion sei jedenfalls gut. Die FDP hatte auf der Klausur unter anderem ein Zwölf-Punkte-Programm verabschiedet. Die zentralen Ziele lauten: den Bundeshaushalt bis 2014 ausgleichen, Bürgerrechte stärken, weniger Subventionen für erneuerbare Energien. In dem Papier mit dem Titel „Garantie-Erklärung für die Freiheit“ legt die Fraktion ihre Standpunkte in zentralen Themenfeldern dar. Bereits zum Auftakt am Mittwoch hatte sich Brüderle hinter den FDP-Vorsitzenden Philipp Rösler gestellt. Er wies Spekulationen über einen geplanten Sturz nach der niedersächsischen Landtagswahl im Januar zurück. „Philipp Rösler ist der Bundesvorsitzende und hat meine volle Unterstützung“, versicherte der Fraktionschef und betonte: „Wir haben keine Personaldebatten, sondern Sachdebatten.“ dapd (Politik/Politik)

Soldaten kritisieren die Bundeswehrreform

Soldaten kritisieren die Bundeswehrreform Berlin (dapd). Die Bundeswehrreform sorgt in der Truppe offenbar für reichlich Unmut. Rund 90 Prozent der Führungskräfte gehen davon aus, dass die Reform von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) einer baldigen Korrektur bedürfe und nicht von Dauer sein werde, wie aus einer am Freitag in Berlin vorgestellten Studie des Bundeswehrverbandes hervorgeht. Etwa 75 Prozent der Befragten gaben an, schlecht beziehungsweise sehr schlecht an der Neuausrichtung der Bundeswehr beteiligt zu werden. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) plant, bis 2017 den Umfang der Bundeswehr schrittweise auf 170.000 Zeit- und Berufssoldaten zu reduzieren. Hintergrund ist die von der schwarz-gelben Koalition durchgesetzte Aussetzung der Wehrpflicht. Die Technische Universität Chemnitz befragte für die Studie im Auftrag des Bundeswehrverbandes mehr als 1.700 Personen. De Maizières Sprecher sagte zu der Studie, es sei verständlich und zu erwarten gewesen, dass eine derartige Strukturreform bei vielen Soldaten, Mitarbeitern und deren Familien mit dem Gefühl der Unsicherheit einhergehe. „Umso bemerkenswerter ist es, dass fast drei Viertel der Befragten die Neuausrichtung als positiv und richtig betrachten“, unterstrich er. Es müsse aber umso nachdenklicher stimmen, dass nur die Hälfte der Befragten die Umsetzung der Reform positiv bewerte und sogar größeren Handlungsbedarf als zuvor sehe, räumte er ein. Er kündigte an, bei der weiteren Umsetzung der Reform die Bundeswehrangehörigen besser einzubinden. Dies werde ein zentraler Bestandteil der Bundeswehrtagung Ende Oktober sein. dapd (Politik/Politik)