Neue IHK-Studie zur „Regionalen Innovationsfähigkeit“

Die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim hat in einer Studie die „Regionale Innovationsfähigkeit“ untersucht. Danach hat die Region im Hinblick auf das Innovationsgeschehen noch Verbesserungspotenzial.

Ein wichtiger Indikator zur Messung von Innovationen ist die Zahl der Patentanmeldungen. Insgesamt wurden im erst jetzt regional auswertbaren Jahr 2014 von Anmeldern aus Niedersachsen 32,2 nationale Patente je 100.000 Einwohner veröffentlicht. In der Region waren es dagegen nur 19,5 Anmeldungen je 100.000 Einwohner. Dies ist nicht nur ein erheblicher Abstand zum Landesdurchschnitt, sondern auch gegenüber dem Wert von 35,2 im Spitzenjahr 2008 ein deutlicher Rückgang. Dabei wirkt sich insbesondere die Schließung des Automobilbauers Karmann aus. Stärkster Patentanmelder der Region ist aktuell die Amazonen-Werke H. Dreyer GmbH & Co. KG aus Hasbergen.

Im Fünfjahresvergleich verzeichnet die Region in einzelnen Patentbereichen durchaus Zuwächse, insbesondere in den Kategorien „Täglicher Lebensbedarf“ und „Elektrotechnik“. Diese können den Rückgang im Bereich „Arbeitsverfahren, Transportieren“ jedoch nicht ausgleichen.

Auch weitere Innovationsindikatoren wie „Hochtechnologiebranchen“ oder „wissensintensive Dienstleistungen“ sind – gemessen an den Beschäftigten und im Vergleich zu Bund und Land – regional nur unterdurchschnittlich stark. Schließlich sind – auch dies ein üblicher Indikator bei der Messung von Innovationen – akademische Bildungsabschlüsse mit 9,3 % hier eher weniger verbreitet. Dafür besitzen im IHK-Bezirk allerdings 66,9 % der Beschäftigten einen qualifizierten Berufsabschluss. Hier liegt der Anteil Niedersachsens bzw. Deutschlands dagegen niedriger.

„Wir benötigen Innovationen, um den wirtschaftlichen Erfolg der Region auch in Zukunft zu sichern“, sagt Eckhard Lammers, IHK-Geschäftsführer für die Bereiche Standortentwicklung, Innovation und Umwelt. Ziel der IHK sei es daher, vor allem kleine und mittlere Unternehmen für ein aktives Innovationsmanagement zu interessieren und Innovationen damit stärker in die Breite zu tragen. Wichtige Angebote sind Informationen über Förderprogramme und die monatliche IHK-Erfinder- und Patentberatung. „Wir möchten in Zukunft gute Beispiele für Innovationsmanagement im Mittelstand identifizieren und bewerben“, sagt Lammers. Den Anfang macht ein Interview mit Georg Holtgrewe, Leiter gewerblicher Rechtsschutz bei Amazone, über Motive, Mitarbeiterideen und den Kampf mit Nachahmern, das zusammen mit der Studie veröffentlicht wird. Allen interessierten Industriebetrieben steht auch das IHK-Netzwerk „Industrie 4.0“ offen, in dem durch Vorträge von Experten, Firmenbesuche und den Austausch untereinander wertvolle Anregungen für Innovationen entstehen.

Die IHK-Analyse „Regionale Innovationsfähigkeit“ ist kostenlos abrufbar unter:

www.osnabrueck.ihk24.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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