Lewe besucht Münsters erfolgreiche Überflieger

Lewe betonte, dass ihm die Kontaktpflege zu münsterischen Betrieben wichtig sei
Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (3.v.l.) informierte sich bei Hansa Luftbild mit Wirtschaftsförderer Dr. Thomas Robbers (2.v.r.) über die Leistungsstärke des Unternehmens. Gastgeber waren Vorstand Dr. Paul Hartfiel (2.v.l.), Prokuristin Petra Ennens-Leineweber (r.) und Prokurist Werner Scheper (l.), Leiter Software-Entwicklung. (Foto: WFM/Martin Rühle)

Münster. Zur Rettung Griechenlands sind viele Millionen Euro von der EU geflossen. „Voraussetzung für die Zahlung der Fördergelder war unter anderem der Aufbau eines landesweiten Eigentumskatasters. Dazu hat die Hansa Luftbild AG aus Münster durch umfangreiche Luftbild-Befliegungen einen bedeutenden Beitrag geleistet“, erklärte Vorstand Dr. Paul Hartfiel gegenüber Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und Wirtschaftsförderer Dr. Thomas Robbers. Das Projekt sollte exemplarisch die bedeutende Rolle des Traditionsunternehmens bei Entwicklungsprojekten in Europa, Afrika und dem Nahen Osten verdeutlichen.

Lewe betonte gegenüber Hartfiel, dass ihm die regelmäßige Kontaktpflege zu münsterischen Betrieben wichtig sei und er sich unter anderem dadurch zu ihrem aktuellen Leistungsstand informiere. Lewe und Robbers boten dem Firmenlenker ihre Unterstützung an, „wo wir auch können“, betonte Lewe. „Sprechen Sie uns bei Standortfragen, beim Zugang zu Netzwerken und zu Rahmenbedingungen gerne an“, ergänzte Robbers. Hartfiel erklärte, dass er darauf zurückkomme, denn die langfristige Perspektive am Wirtschaftsstandort Münster stelle eine wesentliche Geschäftsgrundlage dar. Hansa Luftbild beschäftigt 60 Mitarbeiter, drei Flugzeuge stehen am Flughafen Münster-Osnabrück.

Die Westfalenmetropole bildet das Zentrum der internationalen Aktivitäten rund um Geoinformation. Die Einsatzgebiete der 1923 in Berlin gegründeten und seit 1945 mit Hauptsitz in Münster ansässigen Firma reichen von der Erfassung und Auswertung unterschiedlichster Geoinformationen für staatliche und private Auftraggeber bis hin zur Integration der Geodaten in Geschäftsprozesse, unter anderem von der deutschen Flugsicherung, Infrastrukturbetreibern oder Friedhofs­verwaltungen.

Ein Beispiel der Befliegung von Albanien: „Luftbilder und Laserdaten von Albanien sind zu einem homogenen Bildteppich zusammengefügt worden. Wir haben somit eine komplette Abbildung der Nation mit zusätzlichem, hochgenauem Höhenrelief erstellt. Sie dient als Basis für die Landesplanung“, sagte Hartfiel. Auch für Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba habe das Unternehmen die Software für ein nachhaltiges, internetbasiertes Katastersystem entwickelt, das unter anderem die Grundlage für eine geordnete Stadtentwicklung darstellt.

Prokurist Werner Scheper, Leiter Software-Entwicklung, führte aus, dass für die Bremer Häfen auf Basis der im Hause entwickelten Softwarelösung ExperMaps eine Integrationsplattform für verschiedenste Daten und Prozesse im Einsatz ist. Sie bildet unter anderem alle Schiffsbewegungen ab und verknüpft diese intelligent mit in das System eingepflegten Geoinformationen.

Aktuell arbeitet Hansa Luftbild mit Forschern und Fachleuten aus Wissenschaft und Industrie im EU- Forschungsprojekt „its4land“. Die Staaten südlich der Sahara, wie etwa Ruanda, Kenia und Äthiopien, müssen als Grundlage für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung Millionen von nicht erfassten Landbesitzrechten schnell und kostengünstig registrieren.

Hauptaufgaben der Hansa Luftbild sind der Aufbau einer technischen Plattform zur Speicherung, Veröffentlichung und Verteilung der Geodaten auf Basis des Land Adminstration Domain Model (LADM) und die Entwicklung eines Geschäftsmodells zur Präsentation der Innovationen auf dem internationalen Markt. Kooperationspartner bei diesem geförderten Vorhaben sind unter anderem die Uni Münster und die niederländische Uni Twente.

Twente bildet mit Münster und Osnabrück das Städtenetzwerk MONT, das sich den demografischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen im Euregio-Gebiet annimmt. Daher weckte das Projekt „its4land“ bei Oberbürgermeister Lewe besondere Aufmerksamkeit. Er ließ sich die Projektunterlagen umgehend zukommen.

www.wfm-muenster.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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