Leipold expandiert in den USA

Die Leipold Inc erweitert seine USA-Produktionsstätten und feierte diesen Anlass (Foto: Leipold-Gruppe)
Die Leipold Inc erweitert ihre USA-Produktionsstätten und feiert diesen Anlass (Foto: Leipold-Gruppe)

Windsor (Connecticut), USA. Die Leipold Gruppe, die unter anderem auch in OWL ansässig ist,  hat die Erweiterung ihres US-Standorts feierlich eingeweiht. Durch die Verdoppelung der Produktionsfläche von Leipold Inc. treibt der Hersteller von Präzisionsteilen seine positive Entwicklung auf dem US-Markt an. Mit einem modernen Maschinenpark und einem nachhaltigen Energiekonzept stellt sich das Unternehmen zukunftssicher auf. Der US-Bundesstaat Connecticut unterstützte es bei der Expansion. Leipold bildet seine Fachkräfte in einem an das deutsche duale System angelehnten Konzept vor Ort aus.

USA als wichtiger Wachstumsmarkt

„Die USA sind für uns ein wichtiger Wachstumsmarkt. Mit der Erweiterung schaffen wir die nötigen Kapazitäten, um uns in bereits erfolgreichen Branchen zu etablieren und weitere zu erschließen“, betont Pascal Schiefer, geschäftsführender Gesellschafter. Der Hersteller verdoppelt seine Produktionsfläche von bisher 1.500 auf circa 3.000 Quadratmeter. Für die Erweiterung des neuen Gebäudetraktes investierte das Unternehmen 3,5 Millionen US-Dollar. Für weitere rund sechs Millionen Euro erweitert der Hersteller seinen Maschinenpark. Von bisher rund 25 Maschinen wächst die Anzahl der Maschinen in den kommenden Jahren auf etwa 50 an.

Zentrales Kühlsystem für höhere Prozessstabilität

 

Am Standort in Connecticut können nun noch mehr Drehteile hergestellt werden (Foto: Leipold Gruppe)
Am Standort in Connecticut können nun noch mehr Drehteile hergestellt werden (Foto: Leipold Gruppe)

Mit der Produktionserweiterung erhöht das Unternehmen sein Präzisions-Niveau und stellt die Fertigung gleichzeitig energiesparend und umweltschonend auf. Ein zentrales Kühlsystem hält in jeder Maschine das Öl auf konstanter Temperatur. Dadurch reduziert sich der „Wärmegang“ der Maschinen deutlich. Die Folge: Die Prozessstabilität steigt. Engere Toleranzen sind dadurch kontinuierlich herstellbar. Zudem verkürzen sich die Zeiten nach dem Anfahren der Maschinen, bis sie auf Betriebstemperatur sind. Die Effizienz in der Produktion steigt dadurch deutlich. „Dank des innovativen Kühlsystems stabilisieren sich unsere Zerspanprozesse deutlich“, sagt Michael Krämer, General Manager bei Leipold Inc.. Weiterer positiver Effekt: Im Gegensatz zur herkömmlichen Prozesskühlung verbraucht das System weniger Energie. Sowohl das Kühlsystem als auch die Maschinen erzeugen darüber hinaus weniger Abwärme. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Ölkühlungen gibt das System die Wärme nicht in die Halle ab, sondern transportiert es über das Kühlmedium Wasser aus der Halle. Dadurch bringt Leipold die Fertigung mit der halben Kühlleistung auf die gewünschte Arbeitstemperatur. Weil sich die Halle nicht mehr aufheizt, entsteht ein angenehmes Arbeitsklima.

Seit 1999  in den USA

Bereits seit 1999 produziert Leipold Drehteile in den USA. Bisher treiben vor allem die Bereiche Elektro- und Industrietechnik das Leipold-Wachstum in den USA an. Der Hersteller will seine Aktivitäten in diesen Branchen intensivieren und gleichzeitig neue erschließen – ähnlich den deutschen Standorten zum Beispiel im Automotive-Bereich sowie in der Luftfahrtbranche. Die Entscheidung, eine eigene Produktion in Windsor aufzubauen, fiel seinerzeit vor dem Hintergrund des Buy-American-Dogmas. Ohne eigene Fertigung in den USA wäre dem Unternehmen der Markteintritt deutlich schwerer gefallen, so Pascal Schiefer: „Der US-Markt verlangt nicht nur Handelsware aus Deutschland, sondern ,German quality produced in America‘.“ Leipold habe daher keinerlei Bedenken hinsichtlich neuer Handelsbarrieren: „Wir zahlen vor Ort Steuern. Wir beschäftigen Mitarbeiter aus den USA. Solche Fakten sind schon immer extrem wichtig für Einkäufer aus den USA gewesen.“

Leipold stockt Belegschaft auf

Gedanken, den Standort in einen Bundesstaat mit niedrigeren Abgaben zu verlagern, zerstreuten sich schnell, nachdem eine Abordnung des Staates Connecticut an den Stammsitz in Wolfach im Schwarzwald gereist war. Die Delegation hatte eindeutig signalisiert, dass sie Leipold als hochtechnisierten Arbeitgeber halten wollte. Auf der offiziellen Einweihungsfeier beglückwünschte die stellvertretende Gouverneurin Nancy Wyman das deutsche Unternehmen jetzt zur Inbetriebnahme der erweiterten Produktion. Der Bundesstaat steuerte als klares Signal drei Millionen US-Dollar als Kredit zu vergünstigten Konditionen bei. Leipold will seine Belegschaft entlang des steigenden Bedarfs aufstocken. Vor dem ersten Spatenstich beschäftigte Leipold Inc. 40 Angestellte. Bis zur Inbetriebnahme stellte das Unternehmen zehn weitere Fachkräfte, darunter größtenteils CNC-Bediener und Maschineneinrichter, ein. Die Mitarbeiterzahl soll weiter steigen. Dabei baut das Maschinenbauunternehmen auf Fachkräfte aus den USA. In einem eigenen Ausbildungsprogramm schult das Unternehmen seine Mitarbeiter nach deutschem Vorbild. In einer Kooperation mit dem örtlichen College durchlaufen sie eine Art duale Ausbildung.

 

Veröffentlicht von

Katherina Ibeling

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