VDMA: Cyberbedrohungen beherrschen – Mindestmaßnahmen für Industrie 4.0 umsetzen

Frankfurt. Die Maschinenbauer in Deutschland stehen vor der großen Aufgabe, Industrie 4.0-basierte Methoden in ihre Betriebe einzuführen und dabei hohe Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Deshalb hat der VDMA auf Basis seines bereits veröffentlichten Leitfadens „Industrie 4.0“ einen Praxisleitfaden „Industrie 4.0 Security“ herausgegeben.

Er soll es insbesondere den mittelständischen Mitgliedern des Verbandes ermöglichen, konkrete Umsetzungsmaßnahmen zu ergreifen und Sicherheitsanforderungen für eigene Produkte, Maschinen und Anlagen sowie Dienstleistungen umzusetzen.

Produktionsausfälle bereits Realität

Bereits mit der 2013 veröffentlichten Umfrage des VDMA zu „Industrial Security“ wurde festgestellt, dass Security-Vorfälle in 29 Prozent der Unternehmen zu Produktionsausfällen geführt haben. Um für die industrielle Zukunft gewappnet zu sein, müssen die Hersteller und Integratoren eine sichere Basis schaffen, die die neuen Geschäftsmodelle der Digitalisierung unterstützt und so das notwendige Vertrauen in Industrie 4.0 sicherstellt.

Basisanforderungen an Maschinen und Anlagen

„Zu denken gibt uns, dass nur 57 Prozent der Unternehmen einen der gängigen Security-Standards kennen und weniger als ein Drittel diese Standards anwenden“, sagt Steffen Zimmermann, VDMA-Experte für Security. Auf Grundlage von Studienergebnissen, ISO/IEC-Normen und Standards zur „Industrial Security“ wurde nun der neue Industrie 4.0 – Leitfaden erstellt. Zentrale Bausteine sind:

• Mindestanforderungen an die Security zukünftiger Produkte und Services des Maschinen- und Anlagenbaus,

• Handlungsempfehlungen für zukünftige Produktionsumgebungen,

• Anforderungen an Weiterbildungsangebote für Industrial Security

• sowie ein Tool zur Selbsteinschätzung des „Status Quo“ für KMU.

KMU im Fokus: Security by Design

Der Leitfaden soll es Mittelständlern ermöglichen, konkrete Umsetzungsmaßnahmen spezifisch für Ihre Produkte und Prozesse abzuleiten. Der Leitfaden soll Unternehmen unterstützen, Security bereits in der Entwicklungsphase neuer Produktionsanlagen und Maschinenbauprodukte zu berücksichtigen und den Übergang in die Welt von Industrie 4.0 trotz massiv gestiegener Sicherheitsanforderungen zu erleichtern. Basis der zu formulierenden Anforderungen sind u. a. die bereits veröffentlichten Ausarbeitungen des VDMA zu „Industrial Security“ sowie die Anforderungen der Normen IEC 62443, VDI 2182 und NAMUR NE153.

Security als Funktion

Durch das IT-Sicherheitsgesetz sowie weltweite Bestrebungen zur Abwehr von Cyberbedrohungen finden Security-Fragen in den Unternehmen inzwischen große Beachtung. „Unabhängig von gesetzlichen Regelungen ist es spätestens durch Industrie 4.0 an der Zeit, dass sowohl Hersteller von Komponenten als auch Maschinen- und Anlagenbauer eine nachhaltige Securitypolitik implementieren und Security als einen Nutzen für Produktionsverfügbarkeit und Unternehmenserhalt statt Kostenfaktor sehen“, betont Zimmermann.

IT-Sicherheit trifft Industrie

Der VDMA hat bereits 2010 die Arbeitsgemeinschaft Produkt- und Know-how-Schutz gegründet, um innovative Technologien, Lösungen und Dienstleistungen zu Security und Know-how-Schutz zu unterstützen. Dadurch konnte ein industrienahes Netzwerk für innovative Produkte und Lösungen geschaffen werden. Vom Austausch zwischen Herstellern und Anwendern, z.B. im VDMA Arbeitskreis „Industrial Security“, profitieren nicht nur Maschinen- und Anlagenbauer. „IT-Sicherheit meets Industrie“ bildet die Grundlage für die gesamte industrielle Sicherheitsindustrie.

Partner und Experten beteiligt

Unterstützung bei der Erstellung des Leitfadens gaben die Mitglieder des VDMA Arbeitskreises „Industrial Security“ sowie die externen Projektnehmer Accessec GmbH und Fraunhofer AISEC.

www.vdma.org

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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