Hamburg (dapd). Die Grünen setzen sich für mehr Transparenz bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ein. Sie solle die Öffentlichkeit detailliert über ihre Krisenhilfen für Banken informieren. Einen entsprechenden Antrag an die Bundesregierung wollten die Grünen „baldmöglichst im Bundestag auf die Tagesordnung setzen“, sagte der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Gerhard Schick, dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.
Nach dem Willen der Grünen soll die Notenbank offenlegen, welche Banken wie viel Geld abgefragt haben und wie sich die Hilfen auf die Staaten der Eurozone verteilen. Dafür solle sich die Bundesregierung im Rat der europäischen Finanzminister (Ecofin) einsetzen.
Die EZB hatte den Kreditinstituten der Eurozone im Winter eine Billion Euro zu Mini-Zinsen für drei Jahre geliehen. Schick bemängelte, dass die EZB ihre Hilfen nicht an Auflagen knüpfe. Dadurch seien Ausfälle bei der Zentralbank wahrscheinlicher geworden, für die letztlich die Steuerzahler hafteten.