Digital Innovation Lab in Lemgo bietet Platz für Querdenker

Ein neues Zukunftslabor in Lemgo am Institut für industrielle Informationstechnik (inIT), das Digital Innovation Lab, hilft bei Technologieentwicklung.
Mitarbeiter von kleinen und mittleren Unternehmen lernen im Digital Innovation Lab am inIT neue Technologien kennen und deren Einsatzmöglichkeiten für ihr eigenes Unternehmen. (Foto: CIIT)

Lemgo. Innovationen der Arbeitswelt mitwirkend gestalten, das ist die Vision der Wissenschaftler in Lemgo. Von abstrakten Ideen wie einem Papier-Prototyp bis zur konkreten Technologieentwicklung – Mitarbeiter oder Kunden sollen in die Entwicklung von Ideen und Prozessen der Arbeit von morgen interaktiv stärker eingebunden werden. Ein neues Zukunftslabor am Institut für industrielle Informationstechnik (inIT), das Digital Innovation Lab, soll sie dabei unterstützen. Das Labor bietet einen Ort zum Kreativsein und Experimentieren.

Wie entstehen eigentlich Innovationen? In der Regel zunächst hinter verschlossenen Türen. Die Lemgoer öffnen stattdessen ihre Forschungslabore für Kreativ-Prozesse. „Wir haben eine Arbeitswelt, die im Wandel ist. Unsere Herausforderung ist es, sie zu gestalten“, erläutert Professor Carsten Röcker, Vorstand am inIT, der sich seit Jahren mit dem Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion beschäftigt und menschzentrierte digitale Prozesse erforscht. Nach der Dampfmaschine, Elektrizität und Massenproduktion, steht derzeit die Digitalisierung der Industrie- und Arbeitswelt an. Noch ist nicht absehbar, wohin die vierte industrielle (R)evolution führt. Die Digitalisierung des privaten Alltags hat unlängst stattgefunden, im industriellen Kontext ist der Einsatz neuer Technologien aber noch ausbaufähig.

Real Labor zum Experimentieren & Kollaborieren

Das Digital Innovation Lab am inIT bietet einen Raum zum Querdenken – in Projekten, Workshops, Design Sprints oder in der Lehre werden praxisnah verschiedene Methodenkompetenzen vermittelt. Die Bandbreite reicht hierbei von klassischen Ansätzen des Usability Engineerings und User Experience Designs bis hin zu modernen Innovationsmethoden wie Design Thinking und Creative Problem Solving. Über einen sogenannten „Methodenkasten“ können die Teilnehmer interaktiv gemeinsam Ideen entwickeln, Einflüsse analysieren und in einer inspirierenden Umgebung kreativ arbeiten.

Zum Konzept des Innovationslabors sagt Röcker: „Der Innovationsprozess ist ein sozialer Prozess, daher soll das Labor Menschen aus verschiedenen Disziplinen zusammenbringen.“ Neben Methodenkompetenzen lernen die Teilnehmer die Mischung aus digitaler und analoger Arbeit zu kombinieren sowie moderne Technologien kennen: Sie können beispielsweise intelligente Assistenzsysteme oder neue Arbeitsmethoden vor Ort selbst ausprobieren. Gleichzeitig evaluieren und analysieren die Wissenschaftler dabei, wie und ob die angewandten Prozesse in der Praxis funktionieren.

Um neue Innovationen zu entwickeln, können die Teilnehmer in Teams beispielsweise Materialien wie Klebezettel, Marshmallows oder Spaghetti kreativ nutzen und haptisch ausprobieren und daraus neue Ideen und Lösungsansätze entwickeln. „Bei uns verlassen Teams, seien es Arbeitsgruppen, Studierende oder Mitarbeiter, ihre bekannten Arbeitsabläufe und gewohnten Denkprozesse. Stattdessen werden sie dazu angeleitet, beispielsweise in neuen Denkmustern zu arbeiten oder kreative Lösungen innerhalb kürzester Zeit zu entwickeln“, erläutert Röcker zum Innovationsprozess.

Innovationslabor mit menschzentriertem Fokus

In den nächsten Jahren werden sich Arbeitsprozesse und die digitale Transformation der Gesellschaft dynamisch verändern, so Röcker. Das inIT möchte aufzeigen, wie das Zusammenspiel Mensch-Maschine bzw. Mensch-Technik funktionieren kann und welche Möglichkeiten die Digitalisierung bietet.

Röcker dazu: „Aktive Teilhabe lautet unsere Devise. Wir stellen den Menschen klar in den Mittelpunkt unserer Forschung und können damit seine individuellen Bedürfnisse bei der Gestaltung von Arbeitsprozessen direkt einbinden und berücksichtigen.“ Im Innovationslabor sollen keine Grundlagentechnologien entwickelt werden, sondern die Forscher versuchen beispielsweise neue Anwendungsszenarien für moderne Technologien wie intelligente Assistenzsysteme zu finden.

www.ciit-owl.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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