Caritas hält Zustand illegal Beschäftiger Pflegekräfte für untragbar

Caritas hält Zustand illegal Beschäftiger Pflegekräfte für untragbar Berlin (dapd). Der Caritasverband verlangt von der Bundesregierung wegen der wachsenden Zahl illegal beschäftigter Pflegekräfte aus Osteuropa aktiv zu werden. „Ich verhehle nicht eine große Enttäuschung darüber, dass die Politik hier nicht in die Gänge kommt“, sagte Verbandspräsident Peter Neher am Mittwoch bei der Präsentation des Jahresberichts von Caritas International in Berlin. Schätzungen zufolge seien bis zu 200.000 Frauen aus Osteuropa in der Pflege beschäftigt, nur etwa 3.000 davon legal. Eine Reform sei nicht zuletzt notwendig, da das jetzige System auch Verlierer in Osteuropa schaffe, betonte der Verbandspräsident. Durch die Abwanderung von Fachkräften entstünden Versorgungslücken in den Herkunftsländern. Der Zustand in der Pflege sei für alle Beteiligten untragbar, sagte der Caritaspräsident. Die osteuropäischen Pflegekräfte lebten häufig sozial isoliert und seien weder kranken- noch rentenversichert. Auf der anderen Seite befänden sich die deutschen Familien, die die Frauen beschäftigten, in einer Grauzone von „Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung“. Neher forderte den Gesetzgeber auf, diese Situation aufzulösen. Bürokratieabbau sei dazu ein erster Schritt. Auch auf die drastischen Lücken, die die Migration in das osteuropäische Sozialsystem reiße, verwies Neher. Die Alterung der Gesellschaft schreite dort wesentlich rasanter voran, weil die junge Generation zunehmend in den Westen abwandere. Entsprechend gebe es in diesen Ländern einen besonders hohen Bedarf an Pflegepersonal. Ein weiteres Problem sei die steigende Zahl sogenannter Sozialwaisen, fügte Neher an. Allein in der Ukraine lebten rund sieben Millionen Kinder auf der Straße, weil deren Eltern auf der Suche nach Arbeit das Heimatland verlassen hätten. „Es ist wichtig, zu erkennen, dass die Frage, wie wir Pflege in Deutschland organisieren, gravierende Folgen für die Herkunftsländer hat“, sagte der Caritaspräsident. Neben dem Thema Pflegemigration präsentierte Caritas International auch Eckdaten der Jahresbilanz 2011. Das Hilfswerk verzeichnete im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von 63 Millionen Euro. 52 Millionen Euro seien in weltweite Projekte geflossen. Der Anteil der Verwaltungskosten habe 6,8 Prozent betragen. dapd (Politik/Politik)

Deutsche Gazprom-Tochter macht 13 Prozent mehr Umsatz

Deutsche Gazprom-Tochter macht 13 Prozent mehr Umsatz Berlin (dapd). Die Deutschland-Tochter des weltgrößten Gaskonzerns Gazprom hat im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn gesteigert. Die Erlöse seien trotz eines schwierigen Marktumfeldes um 13 Prozent gestiegen, sagte Hauptgeschäftsführer Vyacheslav Krupenkov am Mittwoch in Berlin. Der Gewinn der Unternehmensgruppe sei um fünf Prozent auf 341 Millionen Euro geklettert. Mit 410 Millionen Euro sei 2011 die bislang höchste Dividende an den russischen Mutterkonzern Gazprom Export überwiesen worden. Mehr als drei Viertel der Ausschüttung gingen auf eine Sonderdividende aus Geschäften in der Ukraine und Usbekistan zurück. Gazprom Germania hat sich seit der Gründung 1990 zu einer internationalen Unternehmensgruppe mit mehr als 1.000 Mitarbeitern in 20 Ländern entwickelt. Deutschland bleibe für Gazprom der wichtigste Absatzmarkt in Europa, sagte Krupenkov. Die Fertigstellung der Nord-Stream-Pipeline im vergangenen Jahr habe die Versorgungssicherheit erhöht. Gegenwärtig werde der Bau eines dritten und vierten Leitungsstranges der Ostsee-Verbindung sondiert. Der Gazprom-Konzern ist Hauptgesellschafter der mehr als 1.200 Kilometer langen Pipeline für den Erdgas-Transport von Sibirien nach Deutschland. Krupenkov appellierte an die Bundesregierung, bei der Energiewende klare Rahmenbedingungen für die Gasversorger zu schaffen. Gas sei ein wichtiger Eckpfeiler eines Energiekonzeptes für die Zukunft. Zum geplanten Bau eines Gaskraftwerkes in Bayern gebe es noch keine konkreten Ergebnisse. „Die Verhandlungen mit der bayerischen Landesregierung befinden sich noch in einem frühen Stadium“, sagte Krupenkov. Dabei seien noch viele offene Fragen zu klären. (Pressemitteilung der Unternehmensgruppe: http://url.dapd.de/bAbmu6) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Merkel bei EM-Spiel gegen Griechenland

Merkel bei EM-Spiel gegen Griechenland Berlin (dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel kann nun doch im Danziger Stadion der deutschen Fußballnationalmannschaft die Daumen drücken. Beim Viertelfinale gegen Griechenland wird sie bei dieser Europameisterschaft erstmals auf der Zuschauertribüne sitzen. Die Kanzlerin habe den italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti gebeten, dafür ein Vierertreffen mit dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy und dem französischen Präsidenten Francois Hollande am gleichen Tag in Rom vorzuverlegen, teilte das Bundespresseamt am Mittwoch in Berlin mit. Monti habe dem zugestimmt. „Die Bundeskanzlerin dankt ihm dafür. Die anderen Teilnehmer des Treffens in Rom waren ebenfalls einverstanden“, hieß es weiter. Ursprünglich sollte das Treffen in Rom erst zu Ende sein, wenn das EM-Viertelfinale angepfiffen wird. Auf die Frage, ob Merkel nach Danzig reisen werde, hatte Vizeregierungssprecher Georg Streiter noch am Montag gesagt: „Da müsste sie sich schon hinbeamen.“ Nun erklärte Streiter: „Sie muss sich nicht dorthin beamen, sie fliegt.“ Die Kanzlerin, die vom polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk eingeladen wurde, stelle sich auf ein spannendes Fußballspiel ein. dapd (Politik/Politik)

Rücklagen der Krankenkassen wachsen weiter

Rücklagen der Krankenkassen wachsen weiter Berlin (dapd). Das Milliarden-Polster der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wächst weiter. Im ersten Quartal 2012 stiegen die Überschusse um 1,5 Milliarden Euro, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte. Einnahmen von rund 47,5 Milliarden Euro standen Ausgaben von rund 46 Milliarden Euro gegenüber. Die Rücklagen erhöhen sich damit auf etwa 11,5 Milliarden Euro. Hinzu kommen noch 8,5 Milliarden Euro, die im Gesundheitsfonds liegen, sodass die gesetzlichen Versicherer insgesamt über eine Reserve von rund 20 Milliarden Euro verfügen. Die Rücklage im Gesundheitsfonds war im ersten Quartal des Jahres saisonbedingt um eine Milliarde Euro zurückgegangen. Grund für die wachsenden Rücklagen ist vor allem die positive Entwicklung der Beitragseinnahmen durch hohe Beschäftigungszahlen. Zudem wurden die Ausgaben für Arzneimittel begrenzt und überflüssige Bürokratie bei den Kassen abgebaut. Bis Ende des Jahres werden aufgrund der anhaltet guten Konjunktur nochmals deutliche Zuwächse erwartet. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen, appellierte jedoch an die Kassen, ihre Versicherten an den Mehreinnahmen zu beteiligen: „Überschüsse sind das Geld der Versicherten, was auch ihnen zugutekommen muss, das kann zum Beispiel durch Leistungsverbesserungen und Prämienzahlungen geschehen.“ Auch der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn pochte auf Beitragsrückerstattungen. „Reiche Kassen sollten ihre Versicherten endlich in Form von Prämienausschüttungen an diesem Erfolg beteiligen“, sagte er. Einzelne Kassen verfügen nach Angaben des Gesundheitsministeriums mittlerweile über ein Vielfaches der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserve. Nur zehn überwiegend kleinere Krankenkassen gewährten ihren Mitgliedern Beitragsrückerstattungen. dapd (Politik/Politik)

E.on-Chef erwartet sinkenden Marktanteil

E.on-Chef erwartet sinkenden Marktanteil Hamburg (dapd). Der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns E.on, Johannes Teyssen, rechnet mit einem Absatzrückgang des von ihm geführten Unternehmens auf dem Heimatmarkt. E.ons Marktanteil in Deutschland werde „zwingend und nachhaltig sinken“, sagte Teyssen der Wochenzeitung „Die Zeit“ laut einem Vorabbericht von Mittwoch. In einer „stärker dezentralisierten Energiewelt“ sei es nicht möglich, den Marktanteil von derzeit knapp 15 Prozent zu halten. Mit einem Ausstieg vom Atomausstieg rechne er dagegen nicht, sagte der Chef des größten deutschen Energieversorgers. Allerdings gehe er davon aus, dass Kernenergie weltweit für ein oder zwei Generationen „noch eine wesentliche Rolle“ spielen werde. Dass es in Folge des Atomausstiegs zu Stromausfällen kommt, hält Teyssen für unwahrscheinlich. „Trotzdem werden wir in den nächsten Jahren regionale, aber beherrschbare Engpässe erleben“, prophezeite er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bundesbank-Chef Weidmann gegen Zugeständnisse an Griechenland

Bundesbank-Chef Weidmann gegen Zugeständnisse an Griechenland Hamburg (dapd). Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich gegen eine Aufweichung des griechischen Reformprogramms ausgesprochen. „Das wichtigste Signal wäre, dass in Griechenland diesmal die Reformen tatsächlich angegangen und die Verabredungen umgesetzt werden“, sagte er dem „Manager Magazin“ laut Vorabmeldung vom Mittwoch. In Europa dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass Vereinbarungen „immer nur für die Hilfe leistenden, aber nicht für die Hilfe empfangenden Länder verbindlich sind“. Weidmann widersetzte sich auch Forderungen, die Europäische Zentralbank (EZB) solle erneut spanische und italienische Staatsanleihen kaufen, um die deutlich gestiegenen Zinsen zu senken. Es sei problematisch, dass die Geldpolitik Probleme „mit der Notenpresse lösen soll“, nur weil einzelne Mitgliedstaaten oder die Politik insgesamt nicht handeln wollten oder könnten, sagte er. „Die Notenbanken können und wollen nicht den Ausputzer spielen.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Große Mehrheit der Deutschen mit Gauck zufrieden

Große Mehrheit der Deutschen mit Gauck zufrieden Hamburg (dapd). Bundespräsident Joachim Gauck genießt knapp 100 Tage nach seinem Amtsantritt einen großen Rückhalt innerhalb der Bevölkerung. Laut einer aktuellen Umfrage des „Sterns“ sind 78 Prozent der Bürger zufrieden mit der Arbeit des Staatsoberhauptes. Sein Vorgänger Christian Wulff erhielt zum selben Zeitpunkt seiner Amtszeit lediglich die Zustimmung von 41 Prozent der Bürger. Über die Parteigrenzen hinweg begrüßten 83 Prozent der Befragten, dass sich der Präsident in die Tagespolitik einmischt und dabei zu bestimmten Themen klar Stellung bezieht. 82 Prozent glauben, dass Gauck Deutschland im Ausland gut und würdig vertritt. Auch dass er schon mal starke Gefühle zeigt, finden 81 Prozent der Deutschen gut. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte für das Hamburger Magazin am 14. Juni insgesamt 1.001 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger befragt. dapd (Politik/Politik)

Frauen finden deutsche Automarken wenig attraktiv

Frauen finden deutsche Automarken wenig attraktiv Duisburg/Essen (dapd). Einheimische Automarken sind für Frauen in Deutschland nicht sonderlich attraktiv. Gerade mal ein Viertel der BMW-Käufer von Januar bis April sind weiblich, bei Audi sind es 28,8 Prozent, wie eine aktuelle Studie des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen ergibt. Noch schlechter sieht es bei Mercedes-Benz aus, wo nur 17,3 Prozent der Kunden Frauen sind. Insgesamt geht ein Drittel aller Neuwagen, die von Privatpersonen in Deutschland gekauft werden, an Frauen. Am beliebtesten sind die Marken Daihatsu und Mini, die auf einen Frauenanteil von über 50 Prozent kommen. Damit bewegt sich der Frauenanteil an den Autokäufen in Stuttgart seit Jahren nur knapp über der 30-Prozent-Marke. Eine Ausnahme bildet das Jahr 2009, als die Abwrackprämie den Kleinwagenabsatz nach oben trieb und dadurch der Frauenanteil auf mehr als 38 Prozent stieg. Durch die Entwicklung verschenken die Hersteller nach Worten von CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer ein riesiges Potenzial. „Würden Frauen im gleichen Maße wie Männer Neuwagen kaufen, könnten bis zu 120.000 Fahrzeuge pro Jahr in Deutschland zusätzlich abgesetzt werden“, sagte er. „Die Modell- und Markenausrichtung der deutschen Autobauer scheint in der früheren Männerwelt hängen zu bleiben“, nannte Dudenhöffer als Grund für das geringe Interesse von Frauen. Die deutschen Autobauer setzten sehr stark auf große und PS-starke Fahrzeuge. Moderne, schicke und agile Kleinwagen seien mit Ausnahme des Mini dagegen Mangelware. Zudem sei auch die Präsentation von Autos eher auf Männer ausgerichtet. Die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt und andere Messen würden von Männern für Männer gemacht. „Frauen werden auf Hostessen reduziert“, kritisiert Dudenhöffer. Kundengespräche und Produktdarstellungen bei Autohändlern seien stark auf Technikdaten fokussiert und erklärten zu wenig den Nutzen für den Kunden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bitkom fordert mehr Internetbuchsen für vernetzte Haushaltsgeräte

Bitkom fordert mehr Internetbuchsen für vernetzte Haushaltsgeräte Berlin (dapd). Der IT-Branchenverband Bitkom fordert eine konsequente Ausstattung von Haushalten mit Internetsteckdosen in allen Räumen. So sei derzeit mangels Anschluss nur die Hälfte aller internetfähigen Fernseher am Netz, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder am Mittwoch in Berlin. Kabelloses Internet per WLAN sei dabei keine echte Alternative zur Buchse, weil sich die funkenden Geräte dann gegenseitig stören könnten. Die Vernetzung verschiedener internetfähiger Geräte im Haushalt sei ein Milliardenmarkt, sagte Rohleder weiter. In diesem Jahr wird der Umsatz mit internetfähigen Geräten im Haushalt in Deutschland laut Bitkom auf 18,3 Milliarden Euro steigen. 2011 hatte er noch bei 16,2 Milliarden Euro gelegen. Eine neue Zielgruppe sollen dabei ältere Menschen sein, die mithilfe vernetzter Geräte länger selbstständig in ihrer Wohnung leben könnten, sagte Rohleder. (Präsentation zur Studie: http://url.dapd.de/x1NT8e ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Merkel nun doch bei EM-Spiel gegen Griechenland

Merkel nun doch bei EM-Spiel gegen Griechenland (dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Freitag nun doch nach Danzig zum Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Griechenland reisen. Ein Gespräch Merkels in Rom mit Italiens Regierungschef Mario Monti, dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy und dem französischen Präsidenten François Hollande am selben Tag sei auf Bitten der italienischen Regierung um dreieinhalb Stunden vorverlegt worden, sagte Vizeregierungssprecher Georg Streiter am Mittwoch in Berlin. Ursprünglich sollte das Treffen in Rom erst dann zu Ende sein, wenn das EM-Viertelfinale angepfiffen wird. Auf die Frage, ob Merkel als Fan der deutschen Fußballnationalmannschaft nach Danzig reisen werde, hatte Streiter am Montag noch erklärt: „Da müsste sie sich schon hinbeamen.“ Nun sagte der stellvertretende Regierungssprecher: „Sie muss sich nicht dorthin beamen, sie fliegt.“ Streiter fügte hinzu: „Die Kanzlerin stellt sich auf ein spannendes Fußballspiel ein.“ dapd (Politik/Politik)