Automobilindustrie braucht neue Schwerpunkte

Ärger bei der Parkplatzsuche? Dagegen hat die Automobilindustrie der Zukunft etwas (Foto: Hans/pixabay)
Ärger bei der Parkplatzsuche? Dagegen hat die Automobilindustrie der Zukunft etwas (Foto: Hans/pixabay)

Münster. Vernetzung beziehungsweise Connectivity ist einer der wichtigsten Trends  in der Automobilindustrie. Mit zahlreichen Vorteilen, sagt BERESA-Geschäftsführer Thomas Ulms: Sei es, dass ein Auto das andere über eine freie Parklücke informiert. Oder dass bei Diebstahl nachvollzogen werden kann, wo sich ein gestohlener Wagen momentan befindet. Beim Business Breakfast der Wirtschaftsförderung Münster im Hause der Automobil-Handelsgruppe ging es um die Zukunftsfelder für ein umfassendes Mobilitätsangebot. Kurz: CASE.

CASE erleichtert den Fahralltag

Diese vier Buchstaben stehen in der Welt von Mercedes-Benz für Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung (Shared) und elektrische Antriebe (Electric). „ Der innovative Ansatz ist“, so Ulms, „dass der Konzern die Felder verknüpft.“ So sei es vorstellbar, dass ein Fahrer vor dem Parkhaus sein Auto verlasse und dieses darin selbst einen Stellplatz wähle, den ein anderes Fahrzeug zuvor als verfügbar gemeldet habe. Zukunftsmusik, und irgendwann Realität. Es seien gravierende Änderungen bei der Mobilität der Zukunft zu erwarten, hatte WFM-Geschäftsführer Dr. Thomas Robbers zuvor in seiner thematischen Einführung erklärt. Die Welt sei nicht nur durch einen weiter wachsenden Mobilitätsbedarf gekennzeichnet, sondern vor allem durch eine zunehmende Vielfalt an Mobilitätsformen. Zwar sei das Auto gemäß einer Automobilverbandsstudie auch auf absehbare Zeit das Verkehrsmittel Nummer eins. Es werde aber als Teil neuer, integrierter Mobilitäts- und Verkehrssysteme eine – weitgehend gleichberechtigte – eine Option unter anderen. Das Zeitalter der Multimobilität ist angebrochen.

Automobilindustrie muss Schwerpunkte verschieben 

Darauf habe sich die Automobilindustrie mit einer neuen strategischen Schwerpunktsetzung einzustellen, sagte Ulms. So auch auf dem Gebiet des autonomen Fahrens, an das er fest glaube. Auf diesem Gebiet treibe die Automobilindustrie die Entwicklung seit Jahren voran, was bedeutet, dass die Daten unterschiedlicher Sensoren wie Kameras, Ultraschall und Radar intelligent verknüpft und ausgewertet würden. Das ermögliche heute und auch zukünftig umfassende autonome Fahrfunktionen. „Natürlich immer auf der Grundlage, was rechtlich zulässig und technisch sicher ist.“ Wichtigste Funktionen seien teilautomatisiertes Fahren auf Autobahnen, Landstraßen und sogar in der Stadt sowie Unterstützung beim Spurwechsel auf mehrspurigen Straßen, zum Beispiel beim Überholen. Außerdem könne das Fahrzeug in immer mehr Situationen bei Bedarf autonom bremsen und bei Ausweichmanövern aktiv unterstützen. Noch aber, so Ulms, verfüge das Auto nicht über ausreichend künstliche Intelligenz, um komplexe Entscheidungen so gut und sicher wie ein Mensch zu treffen. Heißt: An dem System wird weiter gearbeitet. Und das gilt auch für die Elektromobilität, die von der Haltbarkeit der Akkuleistung bestimmt wird. „Das eine tun ohne das andere zu lassen“, lautet die Devise für die Kombination aus Sprit und Elektroantrieb. In den kommenden Jahren investiere das Unternehmen enorm in die Elektromobilität.

Veröffentlicht von

Katherina Ibeling

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