Anzeige: Arbeitsmarkt: Lange Pendelzeiten und die Notwendigkeit eines Zweitjobs

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In Lippe leben, in Bielefeld, Osnabrück oder Hannover arbeiten – vielen Menschen geht es heute so. Für eine Stelle, die den eigenen Qualifikationen und Vorstellungen entspricht, nehmen viele Berufstätige lange Pendelzeiten in Kauf. Doch manchmal reicht selbst die Wunsch-Vollzeitstelle nicht aus, um den eigenen Lebensunterhalt zu sichern. Die Tendenz geht Richtung Zweitjob – eine weitere Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt neben der steigenden Anzahl an Pendlern, die statistisch belegt ist.

Berufliche Sicherheit wünschen sich die allermeisten Arbeitnehmer. Viele befinden sich jedoch in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis. Den Zahlen aus dem aktuellen Mikrozensus NRW nach ist rund jeder achte Berufstätige im Kreis Lippe befristet angestellt. Oftmals ist es gar nicht möglich, von vornherein mit einem unbefristeten Vertrag eingestellt zu werden. Dabei würden viele für mehr Sicherheit auch längere Pendelzeiten in Kauf nehmen – und zahlreiche Arbeitnehmer in ganz Deutschland tun genau das.

Im vergangenen Jahr war die Anzahl der Menschen, die zu ihrer Arbeitsstelle gependelt sind, sogar rekordverdächtig hoch, wie eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt-, und Raumforschung (BBSR) in Bonn zeigt. Demnach mussten 2016 rund 60 Prozent aller Arbeitnehmer in eine andere Gemeinde pendeln. München verzeichnete mit 355.000 die meisten Pendler, die zum Arbeiten von außerhalb kamen. Frankfurt am Main belegte mit 348.000 den zweiten Platz im Ranking der Städte mit den meisten Pendlern.

Aber nicht nur die Bereitschaft, einen langen Arbeitsweg auf sich zu nehmen, wächst von Jahr zu Jahr. Auch die Zahl der Arbeitnehmer mit einem Zweitjob nimmt immer weiter zu. Wenn das Geld trotz Vollzeitstelle nicht zum Leben ausreicht, muss wohl oder übel aufgestockt werden. In Zeiten der Digitalisierung erschließen sich hierzu neue Möglichkeiten. Heutzutage kann man seine Haushaltskasse aufbessern, indem man beispielsweise seinen Wohnwagen über eine Online-Plattform vermietet, online an unterschiedlichen Befragungen teilnimmt oder ein eigenes Web-Projekt startet. Die meisten Arbeitnehmer, die etwas dazuverdienen wollen oder müssen, tendieren aber nach wie vor zum Minijob.

Solange die Summe von 450 Euro nicht überschritten wird, bleibt diese Nebenbeschäftigung versicherungsfrei und erscheint nicht auf der Lohnsteuerkarte. Wer allerdings schon eine Vollzeitstelle hat, sollte unbedingt im Vertrag nachschauen, ob eine Nebenbeschäftigung vom Arbeitgeber nicht ausgeschlossen wurde. Denn geht man dieser trotzdem nach, kann das unangenehme Konsequenzen haben – auf die man gut und gerne verzichten kann.

Veröffentlicht von

Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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