Appelle für Europa bei Feiern zum Tag der Deutschen Einheit

Appelle für Europa bei Feiern zum Tag der Deutschen Einheit München (dapd). Aufrufe zu mehr Solidarität und einer verstärkten Zusammenarbeit in Europa haben in diesem Jahr die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit geprägt. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) warnte am Mittwoch beim offiziellen Festakt in München vor einer neuen Rivalität von Nationalstaaten als Reaktion auf die Euro-Schuldenkrise. Die Weiterentwicklung Europas liege „im deutschen Interesse“. Der bayerische Regierungschef und Bundesratspräsident Horst Seehofer (CSU) sagte in seiner Rede: „Deutschland ist ein wunderbares Land – und gemeinsam mit unseren europäischen Freunden haben wir alle Chancen auf eine blühende Zukunft.“ Seehofer würdigte zugleich den Mut der Bürger der früheren DDR: „Erst das offene Aufbegehren gegen das Regime der SED hat den Weg zur Einheit in Freiheit geebnet.“ An dem Festakt in der Bayerischen Staatsoper nahmen auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teil. Lammert hob die Fortschritte seit dem Fall der Mauer hervor. Zwar bleibe noch manches zu tun – „aber die Erfolge und Errungenschaften der deutschen Einheit sind deutlich sichtbar“. Ökumenischer Festgottesdienst Zuvor hatten bereits die beiden großen Kirchen bei einem ökumenischen Festgottesdienst mehr Einsatz für Europa gefordert. Der katholische Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, mahnte in der Kirche St. Michael: „Wir sind nicht alleine als Deutsche unterwegs.“ Er erinnerte daran, dass es ohne die Gemeinschaft in Europa keine deutsche Einheit gegeben hätte. Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sagte, die gebotene Dankbarkeit der Deutschen für die geschenkte Freiheit seit der Wiedervereinigung sei nicht vereinbar mit einer Überheblichkeit anderen gegenüber. Zwar bedeute wohlverstandene Solidarität auch, Anreize zu setzen. Bei den Diskussionen über die Euro-Schuldenkrise müsse aber der „Geist wechselseitiger Achtsamkeit“ zu spüren sein. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) warnte in einem schriftlichen Grußwort zum Tag der Einheit: „Es wird Deutschland auf Dauer nicht gut gehen, wenn es Europa auf Dauer schlecht geht.“ Europa habe zwar seinen Preis, aber „vor allem seinen Wert“. Lammert nennt Fortschritte in Deutschland ermutigend Lammert betonte bei dem Festakt: „Bei allen aktuellen Schwierigkeiten, die es zweifellos gibt, kann und sollte uns ermutigen, was wir Deutsche seit dem 3. Oktober 1990 in unserem Land gemeinsam erreicht haben.“ Dies sei nicht nur aus eigener Kraft, sondern auch mit großen Förderhilfen der europäischen Gemeinschaft geschehen. Seehofer sagte, nach der Wiedervereinigung habe es „viel Solidarität“ in Deutschland gegeben. Zugleich hätten die Menschen in den neuen Bundesländern „in bewundernswerter Weise die Chancen ergriffen, aber auch harte Brüche, Anpassungsprozesse und Reformen gemeistert“. Dies verdiene Respekt. Auf großes Interesse stieß bei strahlendem Sonnenschein das „Bürgerfest“ zum Tag der Einheit in der Münchner Innenstadt. Nach Angaben der Staatskanzlei waren dorthin am frühen Nachmittag rund 200.000 Menschen gekommen. dapd (Politik/Politik)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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